Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 7
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0009
Der örtliche Grundbesitz, soweit er nicht den Einwohnern gehörte, scheint sich überwiegend
in Händen der Herrschaft Rötteln befunden zu haben. Daneben erscheinen noch das Kloster St.
Blasien und dessen Propstei Weitenau begütert, Einkünfte bezog neben der Kirche in Schopfheim
auch die Kirche in Dossenbach (1568). Auch die Deutschordenskommende Beuggen
verfügte über hiesige Zehnteinnahmen9'.

2.1 Die Lage von Hausen im Wiesental

Vor Zeiten bildeten Schwarzwald und Vogesen ein Gebirge. In Tausenden von Jahren sank
langsam das Mittelstück in die Tiefe.Das Ergebnis war der breite Rheintalgraben, heute
Oberrheinische Tiefebene genannt. In den teilweise gehobenen Randgebieten entstanden
Sprünge und Bruchlinien. Eine solche Bruch- oder Verwerfungslinie zieht von Badenweiler.
Kandern. Scheideck. Maiberg hinter Hausen hinüber zum Steilhang des Hotzenwaldes.

Diese Linie trennt bei uns den eigentlichen Hochschwarzwald von der abgesunkenen
Vorbergzone.

Hausen liegt deshalb an einer uralten geologischen Grenze: Gegen Norden das harte
Grundgebirge (Granit und Gneis), das der Wiese nur ein enges Tal gestattet hat, gegen Süden
die hügeligen Vorberge aus Sedimentgestein (Sandstein und Kalk), zwischen denen im breiten
Wiesental reichlich Platz für frühe und dichte Besiedlung war.

Diese natürliche geologische Grenze führte auch schon vor Jahrhunderten zu einer politischen
Grenze, die zusätzlich nach dem Jahre 1556 zu einer konfessionellen Grenze zwischen
dem katholischen Österreich und dem lutherischen Markgräflerland wurde.

Seit 1806 besteht keine politische und konfessionelle Grenze mehr, doch ist die einstige
Territorialzugehörigkeit heute noch in der Mundart und in der Tracht zu erkennen.

Die wichtigste Straße für Hausen, die Bundesstraße 317, führt von der Grenze bei Lörrach-
Stetten durch das Wiesental. hinauf zum Feldbergpaß und schließlich hinunter nach Titisee zur
Bundes Straße 31.

Von Westen her verbindet die Kreisstraße (vormals L 139 A) das Kleine Wiesental über den
Maiberg mit Hausen. Diese Straße trug früher den Namen "Straße nach Enkenstein" (1711),
noch früher "Löschweg" (1513).

Der alte Verlauf und damals die wichtigste Verbindung in das Kleine Wiesental wird heute
Säuweidweg genannt. Die neue Asphaltdecke ist vordem 2. Weltkrieg mehr am Hang angelegt
worden. Auf einer Strecke von einem Kilometer verläuft diese Querverbindung mitten durch
das Dorf. Alle Versuche, eine Umgehungsstraße im Süden um Hausen herumzuführen, sind
gescheitert.

Fünf fast rechtwinklige Kurv en im Ort zwingen aber zum Abbremsen, so daß sich verhältnismäßig
wenig Unfälle auf dieser Verbindungsstraße ereignen.

3. Wie alt ist Hausen im Wiesental?

Die Historiker im engeren Sinne beschäftigen sich bei aller Berücksichtigung der Gesamtquellen
vor allem mit jenen Quellen, die schriftlich überliefert sind.

Eine Geschichtsquelle ist alles, was entweder unmittelbar oder mittelbar Kunde gibt vom
geschichtlichen Geschehen. Die Geschichtsquellen in Form von Urkunden verfolgen nicht den
Zweck. Geschichte zu schreiben; sie sind vielmehr aus dem praktischen Rechtsleben des
Alltags erwachsen, sowohl des Einzelnen wie auch von Körperschaften bis hinauf zu den
großen Einrichtungen von Staat und Kirche10).


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0009