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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 38
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So hat der Wunsch Hebels in dieser Form eine schöne Erfüllung gefunden. Darüber hinaus
überreicht die Basler Hebelstiftung ein "Goldvrenele" als Brautgabe, und die vier besten
Schüler der 9. Klasse erhalten eine Hebelausgabe mit entsprechender Widmung. Getragen wird
die Basler Hebelstiftung von einer Kommission, die sich stets selbst ergänzt und deren einzige
Pflicht es ist, in Verbindung mit dem Dorf Hausen das jährliche Hebelfest zu veranstalten und
die erwähnten Gaben auszurichten.

VII. Der Johann Peter Hebel-Preis

Der Johann Peter Hebel-Preis wurde bis 1974 jährlich und wird seit 1976 alle zwei Jahre an
Hebels Geburtstag am 10. Mai in Hausen verliehen.
Im Artikel 3 des Statuts zur Verleihung heißt es:

"Der Preis kann verliehen werden an

a) deutschsprachige Schriftsteller, die aus dem
alemannischen Sprachraum (unabhängig von den
Ländergrenzen) stammen oder diesem durch ihr
Schaffen besonders verbunden sind,

b) Schriftsteller, die sich um die Pflege des
Vermächtnisses von Johann Peter Hebel oder
um das alemannische Schrifttum verdient
gemacht haben und deren schriftstellerisches

Werk würdig ist. zum Andenken Johann Peter Hebels
ausgezeichnet zu werden "l9).

Der Johann Peter Hebel-Preis war von Kultusminister Otto Wacker bereits beim großen
Hebelfest 1935 angekündigt worden.

Vollzogen und verkündet wurde die Stiftung des Preises im September 1935 "in dankbarem
Gedenken an den unvergeßlichen Künder oberrheinischen Heimatsinnes"Z0}. "Kein Zweifel,
der Hebelpreis ist nationalsozialistischen Ursprungs", schreibt Klaus Oettinger in Heft 13 der
Zeitschrift "Allmende", das im Mai 1986 zum Jubiläum "50 Jahre Hebelpreis" erschien; er
belegt dies auch überzeugend2".

Der Hebelpreis wurde ebenso mißbraucht, um mit den Werken der ausgezeichneten
Preisträger die Kunst- und Kulturauffassung der damaligen Zeit verstärkt zu repräsentieren.

Erst im Jahre 1962 gab es ein wirkliches Statut zur Verleihung des Hebelpreises. Die
Befürchtung, der Hebelpreis werde aufgrund des Statuts in eine bloße lokale Bedeutung
abgleiten, hat sich glücklicherweise nicht erfüllt.

Die Aufwertung des Hebelpreises nach außen hat bewirkt, daß sich auch mit diesem Preis
inzwischen literarisch Staat machen läßt, gehört der Preis doch seit 1985 zu den literarischen
Auszeichnungen der Bundesrepublik, die mit DM 20.000 und höher dotiert sind.

Das Besondere am Hebelpreis ist, daß er in Hebels Heimatort Hausen im Wiesental und nicht
an einer anderen Wirkungsstätte Hebels verliehen wird.

Es ist wohl einmalig, daß ein staatlicher Literaturpreis in volkstümlich-dörflichem Rahmen
vergeben wird. Die Mitglieder des Preisgerichts werden auf die Dauer von sechs Jahren
gewählt. Eine Wiederberufung von jeweils der Hälfte der Mitglieder ist möglich. Die Entscheidung
des Preisgerichtes muß dem zuständigen Minister für Wissenschaft und Kunst zur
Zustimmung vorgelegt werden. Das Preisgericht setzt sich zusammen aus Vertretern der

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