Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 46
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0048
und Fronden, - insofern sie keine bürgerlichen Güter besitzen und keine andere bürgerliche
Hantierung treiben -, für sich und ihre Familie gnädigst gestattet und dieselben, so lang sie
würkliche Bergarbeiter sind, von der Soldatenauswahl befreit habe; außer diesen Vorzügen
aber noch die in Gruben-, Wasch- und Pochwerken arbeitenden erwachsenen Mannspersonen
innerhalb 24 Stunden bei achtstündiger Arbeit 20 Kreuzer und wenn sie 12 Stunden arbeiten,
30 Kreuzer zu Lohn erhalten und wenn sie sich zu Unter- oder Obersteigern schicken, zu einem
noch größeren Verdienst gelangen können, auch in Fällen der Krankheit eine ansehnliche
Beihülfe zu erwarten haben. Die, welche sich jetzt oder künftig hie(r)her...gebrauchen zu
lassen willens sind, sollen sich nun bei den fürstlichen Bergwerksbeamten zu Sulzburg
anmelden und sodann das Weitere abwarten"**.

Aus einer Rentabilitätsberechnung von 1750 sind unter anderem folgende Löhne und
Gehälter zu ersehen:

Das Erz wurde herangeschafft von Kandern, hauptsächlich von Holzen und Tannenkirch.
Der normale Leistungsgrad des Hausener Werkes betrug 7.000 Zentner jährlich. Ein Teil des
erzeugten Eisens, dessen Qualität sehr geschätzt war, wurde in Hausen von Ketten- und
Nagelschmieden, ein anderer im Drahtzug in Schopfheim verarbeitet. Jedoch der größte Teil
wurde in der weiteren Umgebung verkauft, hauptsächlich in der nahen Schweiz.

Seit 1806 ist in der Amtssprache nicht mehr vom Eisenwerk, sondern von der Großherzoglich
Badischen Hüttenverwaltung die Rede.

Zum hiesigen Eisenwerk gehörten einst über sieben Groß- und vier Kleinhämmer. 1822
wurde das Hammerwerk in Zell (heute Pleuco) dazugekauft.

1839 war das englische Eisen in Baden und in der Schweiz billiger als das einheimische, was
drastische Preissenkungen nach sich zog. Durch den Bau der Eisenbahn bis Basel blieb die
Eisenherstellung nicht rentabel. Das Zeller Werk wurde deshalb 1861 versteigert, und 1865
ging das Hüttenwerk ein. Für 125.000 Gulden erwarb es Carl Grether aus Schopfheim. An den
ehemaligen Staatsbesitz erinnert heute noch das badische Wappen über dem Austritt des
Gewerbekanals. Das für Hausen bedeutendste Werk aus der Hausener Gießerei ist das
Hebeldenkmal vor der evangelischen Kirche. Das Denkmal wurde am großen Hebelfest 1860
enthüllt.

Mitten in der Zeit Napoleons, 1809. hatte das Werk in Hausen mit 90.000 Gulden den
höchsten Umsatz unter allen größeren Betrieben des Markgräflerlandes.

Bereits 1828 hat der Finanzausschuß des Landtags geraten, die herrschaftlichen Eisenwerke
zu verkaufen, da der Staat kein Gewerbe betreiben wolle.

An das damalige Bergwerk erinnert heute noch die Bergwerkstraße in Hausen, obwohl es nie
ein Bergwerk gab, sowie das "Herehus", welches als Verwaltungsgebäude gedient hatte.
Ebenso erinnert die Wandplatte im Feuerwehrsaal, das Hebeldenkmal und das "Gasthaus zum
Eisenwerk" noch an das alte Werk.

Natürlich hat auch Johann Peter Hebel über das Eisenwerk geschrieben. Das Bekannteste
steht wohl im "Schmelzofen".

Faktor (Betriebsleiter)

Ein Schmelzer

Ein Werkszimmermann

355 Gulden
200 Gulden
156 Gulden
130 Gulden

75 Gulden
140 Gulden
130 Gulden

78 Gulden

Ein Platzknecht
Ein Erzmesser
Ein Ofenknecht

Ein Schlackenschürger
Ein Nachtwächter

46


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0048