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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 48
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0050
Vom Kleinbetrieb zur großen Walzenmühle:
Die Menton-Mühle in Hausen im Wiesental

Elmar Vogt

/.

Einleitung
Allgemeines zur Geschichte der Mühlen

Die Mühlen verdanken ihre Entstehung dem Übergang von der Kultur der Jäger und
Sammler zum Ackerbau. Solange sich der Mensch von der Jagd und vom Fischfang, von
Früchten, Knollen und Pilzen ernährte, brauchte er keine Mühlen. Dieser Übergang vollzog
sich zwischen 6000 und 4000 v. Chr. in Anatolien. Mesopotamien sowie Ägypten und um 2000
v. Chr. auch in Europa. Zu dieser Zeit kamen auch die ersten Mühlen auf. Der römische
Schriftsteller Gaius Plinius Secundus der Ältere (23/24 bis 79 n. Chr.) berichtet, daß es schon
im Jahr 171 v. Chr. Bäckereien gegeben habe, die Mühlen benutzten. Allerdings ist nicht
bekannt, wann Mühlen erstmals durch Wasserkraft angetrieben wurden. Die ersten spärlichen
Nachrichten über Wassermühlen stammen allesamt aus dem ersten Jahrhundert v. Chr. Die
Römer haben die Wassermühle zwar nicht erfunden, aber ihre Verbreitung im Einflußbereich
römischer Macht entscheidend gefördert.

Nach dem Jahr 500 werden Nachrichten über Mühlen immer zahlreicher. Sie zeigen, daß die
römische Wassermühle nicht nur in den ehemaligen Provinzen des Römischen Reiches
weiterhin in Gebrauch stand, sondern auch zunehmend Eingang in die germanischen und
slawischen Gebiete fand. Auch die lateinische Bezeichnung "mola" wurde übernommen und
zum deutschen Wort "Mühle" umgeformt.

Eine wichtige Rolle für die Verbreitung von Mühlen in Deutschland kam seit dem frühen
Mittelalterden geistlichen Orden und Klöstern zu. Die Regel des heiligen Benedikt (gestorben
547) bestimmte im 66. Kapitel, daß jedes Kloster eine Wassermühle haben solle. Es heißt dort:

"Das Kloster soll womöglich so angelegt sein,
daß sich alles Nötige, nämlich Wasser, Mühle,
Garten und der Betrieb der verschiedenen
Werkstätten, innerhalb des Klosters finde.
So sind die Mönche nicht genötigt, draußen
herumzulaufen, das ist nämlich für ihre
Seele durchaus nicht gut."

Die Mönche der Benediktiner und die aus dem Benediktinerorden hervorgegangenen
Zisterzienser befaßten sich intensiv mit dem Mühlenbau und machten ihn in weiten Gebieten
bekannt. Bezeichnenderweise waren es auch diese beiden Orden, die etwa seit dem 9.
Jahrhundert die Urbarmachung und Besiedlung des Schwarzwaldes vorantrieben. Mit den

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