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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 50
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0052
Die Vermutung liegt nahe, daß es vor allem diese unzünftischen ländlichen Mühlenbauer
waren, die sich mit dem Bau von Bauernmühlen in den Dörfern und auf den einzelnen Höfen
beschäftigten.

Der Mühlenbauer im Schwarzwald war in der Regel nicht nur Handwerker, sondern immer
auch Bauer.

//

Die Menton-Miihle in Hausen im Wiesental

1948 gab es in Westdeutschland noch 16.544 Mühlen. 10 Jahre später ging die Zahl auf
10.940 zurück, und 1978 waren es nur noch 2.646 Mühlen.1'

Das Mühlenstrukturgesetz trat am l. Januar 1972 in Kraft. Dieses Gesetz bestimmt, daß in
einer stillgelegten Getreidemühle 30 Jahre kein Mehl für menschliche Ernährung hergestellt
werden darf.2' Knapp ein Jahr nach Inkrafttreten des Mühlenstrukturgesetzes wurde der Betrieb
der Menton-Mühle am 19. Oktober 1972 um 12.35 Uhr eingestellt. "Der ungünstige Standort
der Mühle in bezug auf Erfassung des Getreides und Absatz des Mehles w aren die Gründe, die
zur Schließung der Menton-Mühle beigetragen haben". So lautet der Inhalt der Presseerklärung
.3'

Natürlich war nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Bevölkerung, und nicht zuletzt
die politische Gemeinde überrascht, als die Pläne für eine Betriebsstillegung bekannt
wurden. Vielleicht waren die "Anreize" des Mühlenstrukturgesetzes im Rahmen der Gesetzgebung
der Europäischen Gemeinschaft (EG) doch willkommener Anlaß für die Überlegung
zu manch einer Mühlen-Stillegung. Seit dem Jahre 1868 war die Mühle im Besitz der Familie
Menton.4' In Hausen gab es früher zwei Mühlen.5' von denen die untere Mühle unterhalb des
Ortes, am Standort der späteren Tuchfabrik Vortisch, lag.

1572 wird ein Joner als Besitzer der unteren Mühle genannt. In dem ältesten Hausener
Protokollbuch über den Erwerb von Grundstücken ist 1634 ein Müller namens Saler als Besitzer
erwähnt. Der Nachweis einer "Oberen Mühle" in Hausen läßt sich bis in das Jahr 1653
zurück verfolgen. In dem eben erwähnten Protokollbuch ist auch folgender Eintrag zur oberen
Mühle zu lesen:

"Den letzten Tag Hornung 1653 vertauscht
Fritz Sautter, Bürger in Hausen und gibt
Bartlin Güdemann auch Bürger allhier ein
Plätzchen Garten bey der oberen Mühle,
einseit der Länge nach am Mühlteich anderseit
am Kirchgäßlein anstoßend".6'

Jakob Maurer. Müller, wird in einem Kirchenbuch der "obere Müller" genannt und erwirbt
1710 eine Matte in der Stockmatt. Am 5. Januar 1736 verkauft Fridlin Grether aus Gresgen
seinen Anteil an der Mühle an Claus Jost, Bürger und Weber in Hausen. Der Kaufpreis betrug
"1.350 Gulden hießige gute Landmünz".

Unter den Verkaufsbedingungen steht unter anderem zu lesen:

"Gibts außer etwas Kirchenzins und 1 Sack
Roggen, einen Capaun Mühlzins an die
fürstliche Vogtei Rötteln"."

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