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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 85
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0087
Ich unterließ es deshalb, den Gefangenenwärter zu vernehmen, stellte zuverlässige Polizeidiener
und Gendarmen an die Orte, wo der Flüchtling möglicherweise ins Freie kommen
konnte, und begab mich selbst in das dem Gefängnisse gegenüberliegende Haus, um hier der
Dinge zu warten, die da kommen sollten. Und wirklich zur bestimmten Zeit, es schlug 5 Uhr,
trat frei von Ketten der Verhaftete aus dem Gefängnishof, sah sich nach allen Seiten um, und
nichts Verdächtiges erblickend, lief er eiligst dem Feldweg zu. Hier wurde er gefaßt und
zurückgebracht.

Die Untersuchung über diese Entweichung ergab nicht die Beihilfe des Gefangenwärters,
sondern jene seiner Magd. Nach der Verabredung wurde diese, um den Schein der Mitwissenschaft
abzuwenden, als sie das Abendessen brachte, von dem Flüchtlinge in die Zelle
eingeschlossen. Sie hatte ihm auch die Werkzeuge zum Durchfeilen der Ketten gegeben.

Willin endete sein Leben auf dem Schaffot.

Mir wurde der Anblick seiner Hinrichtung erspart, da ich kurz vorher als Justizbeamter zu
dem Amte Lörrach versetzt wurde.

Literaturverzeichnis

Generallandesarchiv Karlsruhe: Personalakte 76/6100-6101

Julius Kraus. Der Läublinhof. "Das Markgräflerland". Heft 1/1992 S. 93-96

Hermann Frhr. Reichlin von Meldegg: Geschichte der Familie Reichlin von Meldegg. Regensburg

1881. S.133-136

Josef Carl August Frhr. Reichlin von Meldegg: Aus den Erinnerungen eines badischen Beamten.
Mannheim 1874. S. 28 ff, 49 ff.

Bildquellen Verzeichnis:
Abb. 2, 3, 4: Maximilian Frhr. von Gleichenstein

Abb. 1: Wappen der Frhr. Reichlin von Meldegg am Gärtnerhaus des ehem. Läublinhofs in Weil am
Rhein.

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