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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 87
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0089
Während Kasperle in der Simrock-Fassung recht derb die Männerwelt warnt. "Hört, ihr Herrn,
ich laß euch wissen. / Mit dem Teufel seid ihr stets besch...". so heißt es beim jungen Koelner
etwas unbeholfen und schüchtern: "Hört, ihr Leut. ich laß euch warnen. / wenn Euch Teufel
möcht' umgarnen".

Drei Jahre später - 1925 - ist es dann soweit: Koelners erster "Faust" kommt auf die Bühne!
Am 21. März ist im kleinen Vereinshaussaal auf dem Nadelberg Premiere. Einfache, selbst
geschnitzte Salweidenfiguren bevölkern die "Kischtebretterbühni" aus dem Kramladen aus
Bottmingen. Der schwarze Mantel Mephistos ist aus Großmutters Stoffv orräten geschnitten
worden. Zwei Monate später erreicht den jungen Puppenspieler ein Brief mit der Adresse
"Bottmingen. Herrn Richard Koelner". Der Zeichenlehrer Niederer schreibt seinem ehemaligen
Schüler lobende und ermunternde Sätze. - wohl Koelners erste "Rezension". Liebevoll
bewahrt er sie noch heute auf.

Gespielt wurde in den folgenden Jahren mit einfachsten Mitteln, privates Amateurtheater zu
wechselnden Gelegenheiten, mit Freunden für Freunde. Faust-Aufführungen in Kleinbasel
(1934), im Kunstmuseum (1937). in Liestal (für die Flüchtlingshilfe. 1938) und in Ölten
(Gastspiel als Soldat. 1938) bildeten die Höhepunkte der Aufführungsgeschichte der Koel-
nerschen Puppenbühne in diesen Jahren. 1942 wird zu einem historischen Jahr für das Basler
Marionettentheater. Koelner macht sich an die Arbeit und schnitzt neue Figuren. Noch heute
erzählt er. daß er das Schnitzen erst durch das Figuren-Schrinzen gelernt habe. Und so sind
seine Figuren nie Träger von Ideen (von Gut und Böse). stehen hinter den Puppen nicht in erster
Linie "Dramaturgie-Konzepte", sondern sie sind "ussem Holz uusegholt". teils durch Entwürfe
und Zeichnungen im Profil und en face vorbereitet und dann zum Leben erweckt. - realistisch-
knorrige Gestalten.

1942 ist aber auch das Jahr, in dem der Wunsch nach einem festen Spielerensemble und einer
festen Spielstätte wächst. So wird der 27. März 1944 zum eigentlichen Geburtstag des Basler

Abb. 2: Faust I Abb. 3: Faust II


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