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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 89
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Abb. 5: Mephisto III Abb. 6: Hanswurst III

nachdem seine Germanistik-Kollegen (wie z.B. die Gebrüder Grimm) bereits Volkslieder.
Volksmärchen und Volkssagen eifrig gesammelt und herausgegeben hatten. Koelners Hanswurst
dagegen ist echtes Volkstheater, exakt im Dialekt und in den Regieanweisungen.

Die Inszenierung von 1975(1981 und 1986 nochmals überarbeitet und "bereinigt") hat noch
eine zweite Besonderheit: Neue (technische) Möglichkeiten werden genutzt: Vorbühne und
Stabfiguren. Koelner kann nun dem eigentlichen Faust-Spiel das "Vorspiel in der Unterwelt"
voranstellen und die christliche Hölle mit (Stab-) Figuren der griechischen Mythologie
bevölkern.

Inzwischen hat Wolfgang Burn das Erbe des Basler Marionetten-Theaters angetreten. Auch
für seinen Puppenbühnen-Faust gilt zunächst noch immer Koelners Wort: "Fauscht isch e halbi
Märli-Figur g'si. wo ebbis erlabt het und ebbis welle het".

Wie uns Wolfgang Burn erzählte, hatte das Publikum in den Faust-Aufführungen nach der
Sandoz-Katastrophe 1986 darüber hinaus die neue Aktualität des alten Faust-Stoffes sehr wohl
verstanden. Gegen Ende des Basler Puppenspiel-Faust erscheint noch einmal Hanswurst:

"Doo soll Nachtwächter sy wär will - Das isch jo e
Höllespektakel gsi.

Wagner: Es graut mir, da ich diesen Ort betrete. Hier

ist etwas Ungeheuerliches geschehen.

Hanswurst: Und es stingtt noh ... pfui Teufel".

Und dann Wagner (noch einmal zu Hanswurst gewandt).

aus einer ausgerissenen Seite aus Fausts Bibel lesend:

"Seid nüchtern und wachet, denn Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein
brüllender Löwe und suchet, welchen er verschlinge".

Abbildungen: Fotos von Martin Schulte-Kellinghaus

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