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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 168
(PDF, 31 MB)
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tagswahlen. Damit wird nicht nur ein interessanter Überblick über das unterschiedliche
Wählen erhalten mit oft wechselnden Mehrheiten in den verschiedenen Teilen des Landkreises
während bald einhundertachtzig Jahren gegeben. Fast nebenbei werden auch die unterschiedlichen
Wahlsysteme deutlich, von der indirekten Wahl (= über Wahlmänner)bei badischen
Landtagswahlen über das Mehrheitswahlrecht zum Reichstag der Kaiserzeit, das Verhältniswahlrecht
der Weimarer Zeit zum "gemischten" System der Gegenwart. Aufgelistet sind auch
alle im Bereich des heutigen Landkreises gewählten Landtags- sowie Reichs- und Bundestagsabgeordneten
, nicht jedoch über Landeslisten von Parteien in ein Parlament gelangte Abgeordnete
, die im Lörracher Raum kandidiert hatten. In sich ähnlich konzipiert - die gleichartigen
Karten legen einen solchen Vergleich nahe - sind die Darstellungen zur Entwicklung der
Verwaltung und der Kirchen, wiederum einsetzend mit dem Beginn des badischen Einflusses
auf das gesamte Gebiet in der Zeit Napoleons und endend in der jüngsten Vergangenheit, als
die heutigen Verhältnisse geschaffen wurden. Übrigens wird dabei, wie auch im folgenden
Abschnitt über die Gemeinde im 19. und 20. Jahrhundert deutlich, welch heterogenen
Ausgangsbedingungen sich der Staat anfangs des letzten Jahrhunderts gegenüber sah und aus
welch unterschiedlichen Elementen der Landkreis schließlich zur heutigen Form der Einheit
zusammenwuchs, ungeachtet der nach wie vor bestehenden Besonderheiten seiner einzelnen
Teile. Dies wird anhand der Darstellung der Presseentwicklung, stärker vielleicht noch des
kulturellen und kirchlichen Lebens deutlich. Auch diesem Teil des Buches ist der Ansatz zur
umfassenden Beschreibung möglichst aller wichtigen Teilbereiche eigen. So fehlt nicht die
ausführliche Darlegung der schulischen Verhältnisse, des Sozial- und des Gesundheitswesens.

Nach durchaus vergleichbarem Grundmuster sind die Gemeindebeschreibungen angelegt,
in denen wiederum über geographische, historische und gegenwartskundliche Fragestellungen
das Bild vom Werden bis hin zum Ist-Zustand der heutigen Gemeinden gezeichnet wird. Nicht
selten werden auf diese Weise - immer in äußerst gedrängter Form, bei aller Detailfreude - die
überhaupt ersten Beschreibungen der Gemeinden und ihrer Ortsteile in ihrem heutigen Umfang
geliefert. Auch diese Tatsache verdient eine Hervorhebung, ist es doch nur die Reihe der
amtlichen Kreisbeschreibungen, die gleichmäßig bis auf Ortsteilsebene hinab untersucht und
beschreibt. Im vorliegenden ersten Band der Kreisbeschreibungen sind, alphabetisch aufgereiht
, die ersten 15 Gemeinden des Landkreises von Aitern bis Inzlingen enthalten. Der zweite
Band wird den übrigen 27 gewidmet sein, darunter alle acht Städte, was sicherlich dazu
beitragen wird, daß er an Attraktivität nicht hinter dem Band 1 der Kreisbeschreibung
zurückbleiben wird. Auch das Gesamtregister wird in den zweiten Band eingebunden sein.

Wie es das Ziel der Reihe der "Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg" ist.
so wurde auch mit dem ersten Band der Kreisbeschreibung Lörrach v ersucht, eine umfassende,
wissenschaftlich fundierte, aber einem möglichst breiten Publikum verständliche Beschreibung
dieses Gebietes zu liefern. 47 Autoren trugen Texte aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen
bei. Was entstand, ist das modernste Werk der Landesforschung in Baden-Württemberg, das
sich dennoch mühelos einreihen läßt in die mehr als 150-jährige Tradition der zunächst nur
württembergischen Oberamts- und dann baden-württembergischen Kreisbeschreibungen, wie
sie von der Landesbeschreibung in Baden-Württemberg erarbeitet werden.

(F.S.)

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