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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 170
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0172
Der Plakettenträger, geboren am 28. Juni 1929, hat sich der Pflege des Volks- und
Brauchtums "mit Leib und Seele" verschrieben. Seine Heimat ist das alte Fauststädtchen
Staufen im Breisgau. Nach Schulzeit und Studium kam er 1950 als Lehramtsanwärter in den
Schuldienst und war später als Regierungsschuldirektor beim Oberschulamt in Freiburg tätig.
Fast zwei Jahrzehnte war er als Lehrerund Schulleiter im Hochschwarzwald "stationiert". Dort,
im reizvollen Menzenschwand am Fuße des Feldbergs, begann er mit dem Schreiben: zunächst
für mehrere Zeitungen, es folgten kleine Mundartspiele und 1959 sein erstes Rundfunk-
Hörspiel. Dort fand er auch jenen urwüchsigen Menschenschlag, der ihm immer wieder
Material für seine Arbeiten lieferte, dort dirigierte er die Gesangvereine von Menzenschwand
und St. Blasien und baute eine Trachtengruppe auf.

Die Laudatio hielt Gerhard Jung. Hebelpreisträger des Jahres 1974. Dabei hob er vor allem
Nunnenmachers starkes Engagement als Dorfschullehrer in Menzenschwand, humorvoller
Stückeschreiber und Gründer einer Trachtengruppe herv or. "Er het g'macht, was mer vo ihm
erwartet het. und meischtens no ne bizzeli meh". unterstrich Gerhard Jung die Schaffenskraft
und den normalen Maße übersteigenden Einsatz Nunnenmachers für die alemannische Mundart
und Heimat. Daß er auch über die Grenze blickte und dabei das deutsch-französische
Grundschulprojekt "Lerne die Sprache des Nachbarn" verwirklicht wurde, sei sein Verdienst
als früherer Regierungschuldirektor, sagte Jung.

Paul Nunnenmacher wurde für seine Mundartbühnenstücke mehrfach ausgezeichnet. Seine
Gedichtbände "Us de Schuel gschwätzt". "Kumm gang mr eweg!" und "Gälle si..." erfreuen
sich großer Beliebtheit.

Als Stadtrat. Vorstandsmitglied verschiedener örtlicher Vereinigungen und als stellvertretender
Vorsitzender des Bundes Heimat und Volksleben stellt Paul Nunnenmacher seine
immer spärlicher werdende Freizeit seiner Heimat zur Verfügung und findet dabei immer noch
Muße. Gedichte. Mundartstücke und vor allem auch Rundfunk-Hörspiele zu schreiben.

Der Plakettenträger dankte für die "bewegende Laudatio" und das "beeindruckende"
Programm beim Hebelabend.

Mit dem Hinweis auf die Not vieler Menschen auf dieser Welt machte er bewußt, wie
wertvoll eine intakte Heimat ist. in der man in Frieden leben kann. Doch eine schöne Heimat
sei nicht selbstverständlich, jeder einzelne könne aber dazu beitragen, wandte er sich gegen
drohende Gleichgültigkeit.

In diesem Sinne erinnerte er auch an das "Vorbild Hebel", der mit seiner Dichtung der
Muttersprache erstmals eine anerkannte Wertstellung gab.

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