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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 184
(PDF, 31 MB)
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Dahinden. früherer Regierungsrat in Altdorf, wurde der Reigen der großartigen Serie vieler
Mundartdichter aus der Region von Straßburg bis an den Bodensee geschlossen. Schon in
früher Jugend begann Hans Krattiger zu malen. Stilleben waren die "Spezialität" von ihm.
Pausbäckige Äpfel, zierliche Beeren, süße Trauben und verführerische "Chriesi" hat er mit
zarten und geduldigen Pinselstrichen auf das Papier "gezaubert". Selbst Tagebücher mit Texten
und Illustrationen sind als Erinnerungsalben auf den zahlreichen Reisen entstanden. Den
Wohn- und Wirkungsort Riehen hat er in vielen Linol- und Holzschnitten in deutlichen
Umrissen festgehalten. Aus eigener Feder stammen die Gedichtbände "Numme-n-e Spatz"
(1976), "Bauchlötzli" (1981) und "Luege-n-und loose" (1986). Als Schriftsteller war Hans
Krattiger ein Poet des Alemannischen. Johann Peter Hebels Gedichte hat er deshalb von Hand
nachgeschrieben und bunt illustriert.

Die Anerkennung für solch vielseitiges Wirken und Schaffen ist nicht ausgeblieben. Die
Gemeinde Hausen im Wiesental verlieh ihm in Würdigung seiner Verdienste als Bewahrer
heimatlicher Werte. Maler und Zeichner, als Schriftsteller und Journalist die Johann Peter
Hebel-Gedenkplakette des Jahres 1983. Zu seinem 75. Geburtstag im Jahre 1989 widmete ihm
die Gemeinde Riehen eine Jubiläumsausstellung.

Mit dem Tod von Hans Krattiger-Enzler hat die Regio einen humorvollen und lieben
Menschen verloren, dessen Ziel es war. im Guten auf die Mitmenschen einzuwirken.

Alle, die den "Chriesimoler" Hans Krattiger-Enzler gekannt haben, werden ihn, nicht zuletzt
wegen seiner freundlichen Art und seines vielseitigen malerischen und poetischen Werkes, in
guter Erinnerung behalten.

Moole-n-und Dichte

Moole-n-und Dichte - 's isch Beides e Gob
Und Beides e Gschänk vo de Muse,
Wo in mer inne schlummre-n-und huuse
Und wirke - em Schöpfer zum Lob.

Dichte-n-und Moole - si sinn bynenand
Wie Zwilling und düen sich ergänze.
Und's cha keins ohni's andere glänze,
Sinn zämme - wie Härz und Verschtand.

Mool y, so git's drus e-n-Art e Gedicht,
Und Bilder entstöhn mer bym Dichte;
In Wörter verwandle sich Fälder und Fichte.
In Farbe-n-und Form denn e Gschicht.

's dät's au an eim vo de musische Gschänk,

Am Dichte-n-oder am Moole.

Ha wäder's eint no's ander eim gstohle.

Und keins fallt mer lycht us em Glänk.

's het Beides sy Sinn - und y dänk,

Y chönnt mi bym Moole vom Dichte-n-erhole.

Hans Krattiger

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