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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 188
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1993-02/0190
Frühjahrstagung in Efringen-Kirchen

Helga Greiner

Blauer Himmel, die Natur im saftigsten Grün, so empfing Efringen-Kirchen am 23. Mai über
hundert Mitglieder und Gäste des Geschichtsvereins Markgräflerland zur Frühjahrstagung in
der "Alten Schule".

Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Dr. Erhard Richter gab Bürgermeister Horst
Dierkes eine Einführung in die derzeitige Situation der Gemeinde der zehn Orte, welche heute
4500 Hektar Land umfaßt und 7500 Einwohner zählt. In diesem fruchtbaren Landstrich im
Herzen des Markgräflerlandes. in dem es nur 15% Waldanteil gäbe, dafür aber auf 200 Hektar
Land Wein angebaut würde, haben sich heute drei Genossenschaften angesiedelt: die Bezirkskellerei
Markgräflerland. die Zentralgenossenschaft Karlsruhe und die Obstgenossenschaft
aus Haltingen. Viele Berufstätige würden täglich nach Lörrach. Weil und Basel zur Arbeit
pendeln. Die Verwaltung habe es nicht immer einfach, denn die Bürgernähe leide durch die
Zusammenschlüsse, und die Bindung zwischen Neubürgern und Alteingesessenen sei auch
nicht so stark, wie dies zu wünschen wäre. Aber die Gemeinde sei bemüht, die Identität der
Dörfer zu erhalten und die Entfaltungsmöglichkeit und die Eigeninitiative zu fördern.

Mit geschichtlichen Anmerkungen zur Gesamtgemeinde Efringen-Kirchen bereicherte Dr.
Felix Poeschel mit seinem lebendigen Vortrag die Tagung. Die günstige Verkehrslage im
Oberrheintal. die Fruchtbarkeit des Rheintals und Rohstoffvorkommen w ie Jaspis am Isteiner
Klotz und Bohnerzvorkommen in den Vorbergen seien die Gründe, daß dieser Ort schon seit
6000 Jahren besiedelt ist. Er spannte in seinen Ausführungen den Bogen von den Funden des
Altsiedeilandes bis heute und betonte: Das Kleinbauernwesen und die Handarbeit, welche die
Menschen früher gedrückt aber auch verbunden und geformt haben, seien heute verloren.
Damit sei den Menschen eine Last genommen, aber auch eine Klammer.

Nach einem Glas Gutedel besuchten die Tagungsteilnehmer in drei Gruppen die Martin-
Luther-Kirche, das neue Museum in der "Alten Schule" und den alten Dorfkern des Ortsteils
Efringen. Pfarrer Voss zeigte mit Lichtbildern deutlich den geschichtlichen und baulichen
Werdegang des Gotteshauses. Museumsleiterin Dr. Verena Alborino gab ausführlich Auskunft
über die Geschichte des Ortes anhand der Exponate in dem von ihr vorbildlich eingerichteten
Museum, und Dr. Poeschel führte sachkundig durch den alten Dorfkern von Efringen.

Nach dem Mittagessen in der "Engemühle" berichtete Dr. Erhard Richter von den Aktivitäten
des Vereins im letzten Halbjahr. Er freute sich besonders über 82 Neuzugänge im Jahre
1992. Der heute ca. 1300 Mitglieder umfassende Verein peile aber in naher Zukunft die Zahl
1500 an. denn nur so sei die Finanzierung der beiden Halbjahreshefte gesichert.

Dr. Martin Keller berichtete über die Arbeit an dem "Markgräfler Familiennamenbuch". Zur
Zeit würden sämtliche Kirchenbücher der alten Kreise Lörrach und Müllheim (über 60
Kirchengemeinden) verkartet. Damit soll eine Nachschlagemöglichkeit für viele Forschungsgebiete
geschaffen werden. Die 25 derzeitigen Helfer könnten noch Zuwachs vertragen bei
dieser immensen Aufgabe, die noch Jahre in Anspruch nehmen wird, betonte Keller.

Der Nachmittag gehörte einer Ortsbesichtigung von Wintersweiler. Hier führten Ortsvorsteher
Gerd Reinauer. Dr. Felix Poeschel und Willy Schneider durch den 400 Einwohner
zählenden Ort. in dem noch schöne alte Laubenhäuser mit Steinmetzschmuck an den Fenstern
zu sehen sind.

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