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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
55.1993, Heft 2.1993
Seite: 194
(PDF, 31 MB)
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Selbstverständlich spielte dabei das äußere Gewand eine nicht nur für den Vertrieb entscheidende Rolle:
zunächst hatten Tests usw. gezeigt, daß man - zumal mit den großen Bänden - im Originalformat bleiben
und daß man die seinerzeitige Ausstattung in der Regel beibehalten sollte (jedoch in keiner Weise sklavisch
imitieren). Gruppenbildung also auch hier, wenn nötig, auch vom Format her: aufgelockert, sach- und
themenbezogen, traditionell, ohne altväterisch zu wirken. Schließlich hätte es keinen Sinn, für Hansjakobs
Zeitgenossen zu edieren!

Da es sich um keine Gesamtausgabe handelt, mußte auch die Problematik einer Erweiterung mitberücksichtigt
werden. Das gilt sowohl für die Gruppen als auch für gewisse Einzelthemen bzw. Einzelbände (etwa
die Mithereinnahme eines exemplarischen Predigtbandes oder etwa der "Salpeterer"). Beweglichkeit,
geistige, editorische, ohne deshalb labil zu werden. Nein, mit den ehemaligen Bongschen (oder sonstigen)
Klassikerausgaben kann diese Hansjakob-Auswahl-Edition ebensowenig verglichen werden wie mit einer
vielbändigen Taschenbuch-Edition (etwa von Gottfried Benn). Diese Ausgabe ist weder für Seminare noch
für bloße Textbestände gedacht, sie gibt sich statt dessen in ansprechendem, jedoch solidem Gew and und
möchte nicht nur gelesen, sondern auch betrachtet, betastet und nicht in die Zweitreihe eines Bücherschrankes
gestellt werden.

Es braucht keines Zitates im Sinn "Alles Wissen ist Stückwerk" (wie das ja auch Hansjakob gebraucht
hat). Und es liegt uns auch fem, zu detaillieren, was zusammengehört: das Hansjakobsche Werk ist ein
Organismus und in seiner Diktion und Mentalität letztlich ein Ganzes, aber man wird sich Hansjakob erst
aneignen können, wenn man sich den einzelnen Werken vollauf widmet, ohne deshalb Häppchen- und
Salamikonsum zu betreiben. Da gibt es keine Subskriptionen und keinen Folgelastenzwang: wer Hansjakob
liest, sollte selbst entscheiden, ob er von ihm noch mehr lesen möchte, und er sollte auch nie zur
beruhigenden Überzeugung gelangen, daß er ja zu Hause seinen Gesamt-Hansjakob besitzt und deshalb
keine Lektüre von ihm und über ihn mehr nötig hat.

Mehr oder weniger ein Jahrhundert danach soll diese Edition dem heutigen Leser Zugeständnisse
gewähren, die sein Verständnis, aber auch seine Lust (nicht etwa sein Faible) für und an Hansjakob-Lektüre
fördert, jedoch nicht strapaziert. Denn der Sinn einer "Herausgabe" dürfte in erster Linie in der Annahme
des Gebotenen bestehen. Dafür mag diese Ausgabe Exempel sein. Helmut Bender

Bild und Spiegelung I

Helmut Bender. Bild und Spiegelung - Selbsterlebtes. Erstes Buch - Jugend. Freiburg
(Klaus E. Meier Verlag) 1992. Kart., 132 S.

Eigentlich ein Bändchen, freilich auch ein "Buch" im Sinn einer "Teilbezeichnung des Ganzen", wie die
Fachleute es formulieren, wenn es sich um peu ä peu erscheinende Teile einer Vita handelt. Der hier
angegangene Zeitraum umfaßt in etwa die Jahre bzw. Jahrzehnte von Mitte der 20er Jahre bis ca. Beginn
der 50er Jahre, demnach eine Spanne Vorkriegs- sowie die gesamten Kriegs- und die ersten Nachkriegsjahre.
Die Stücke gliedern sich in 3 Gruppen: "Kindheit und Schule / Krieg und Studium / Buchhandelslehre und
Heirat", demnach eine Vita, wie sie die Älteren unter uns in der Regel, wenn auch mit diesen und jenen
Varianten, zu kosten bzw. zu durchstehen hatten. Denn es geht im Vorgelegten weniger um detaillierte
Ereignisse eines äußeren Lebens als um beispielhaftes Geschehen und Reagieren, was insofern nicht nur
die Gleichaltrigen, sondern auch die jüngere Generation interessieren und ansprechen dürfte, da sich das
alltägliche Tun und Lassen. Befohlenwerden, aber auch das aktive Leben im großen ganzen in unserer
Regio entfaltet, gleich ob Freiburger Kindheit. Kriegsjahre u.a. im Elsaß, Studienjahre in Basel. Die sich
ergebenden Reflexionen verallgemeinem die gezeichneten Situationen und gestatten ein Fazit aus dem
Zeitgeschehen, das sowohl Rechtfertigungen als Motivationen bietet und das im Menschlichen und
weniger im Politischen als im Soziologischen seine grundsätzlichen und in vielem allgemeingültigen
Aussagen gewinnt.

Ergänzend sei auf den Beitrag "Meine Begegnungen mit dem Markgräflerland" (in 2/83) und auf den
Beitrag "In memoriam Walter Muschg" (in diesem Heft) hingewiesen: Passagen, die uns alle ansprechen
und auch angehen. Helmut Bender

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