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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 16
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Die Kriegsjahre 1623-1630

Das Kriegsjahr 1623 verlief ohne besondere Ereignisse. Aber die finanziellen
Forderungen waren für die Schliengener eine existentielle Bedrohung. Von 1623
bis 1628 hatten sie jedes Jahr 100 Pfund an die Kriegskasse in Delsberg (im
heutigen Kanton Jura) zu zahlen. Dieses Geld wurde für Schanzarbeiten in Prun-
trut verwendet.

Als im Jahre 1624 die Habsburger im Kampf die Oberhand errungen hatten, sah
Frankreich seine Machtstellung bedroht, obwohl es ja kein Feind der Katholischen
Liga war. Jetzt hatte Österreich wieder auf der Hut zu sein und legte deshalb
Truppen in die Rötteler Gegend. Dies störte wiederum das Bistum Basel, und es
forderte den Abzua der Regimenter. Am 3. Februar kamen die Soldaten durch
Schliengen. An der Spitze marschierte das Fußvolk, dann folgte die Reiterei, und
zuletzt kam das "Gesindelin". Rauch von Winnenda hatte aus Achtsamkeit eine
Hauptwache unter seinem persönlichen Kommando aufgestellt. In Steinenstadt
und Mauchen standen ebenfalls alle Milizen mit ihren Gewehren in Bereitschaft.
Der Regimentsführer von Kurtenbach bezog mit seinem Stab Nachtquartier im
Gasthaus "Zur Sonne". Rauch begleitete alle Truppenzüge bis zur Ortsgrenze, und
so kam es zu keinen Zwischenfällen.

Im Jahre 1627 erhielt Schliengen erneut Einquartierung. Wenn Soldaten in einer
Ortschaft Quartier bezogen, so mußte jedem Bett. Licht. Holz und Salz bereitgestellt
werden. Das Unteramt Schliengen hatte zwar versucht, der Einquartierung zu
entgehen, indem es dem Kommandanten der Truppen, der sich in Binzen aufhielt,
einen wertvollen Pokal überreichte. Aber dies war erfolglos.

Die politische Lage schien 1627 undurchschaubarer denn je. Man hatte nämlich
den Verdacht, daß Marksraf Georg Friedrich von Baden insgeheim in Verbindung
zu Frankreich stände. So legte die Liga sicherheitshalber Truppen in die Oberrheingegend
. Auf dem Durchzug nach Weil nahmen einige Kompanien des Generalwachtmeisters
von Pappenheim Quartier in Schliengen. Am 16. März forderten
nochmals 3 Kompanien Reiterei des Regiments Adam Philipp von Kronenburg
Aufnahme. Hauptmann Rauch, der inzwischen im Dienst des Bischofs von Basel
stand, protestierte energisch und erreichte, daß die Reiter am nächsten Tag nach
Rötteln weiterzogen.

Am 30. und 31. März nahm schon wieder eine Kompanie Reiter unter Rittmeister
Metternich Quartier. Rauch war sich mit der Bevölkerung einig, daß diese
ständigen Belastungen für die Ortschaften zuviel wurden; so begab er sich nach
Emmendingen, um beim Generalquartiermeister Stocker zu erreichen, daß die
durchziehenden Truppen die drei Dörfer mit Einquartierung verschonen sollten.
Aber er mußte feststellen, daß mit leeren Händen nichts zu erhalten war. Erst als
man am 26. Mai einen schönen Pokal überreichte, versprach Stocker. das Unteramt
Schliengen in Zukunft mit Einquartierungen zu verschonen. Aber schon am
12. Juni traf wieder, ohne vorherige Anmeldung, eine Kompanie Fußvolk unter
der Führung von Pappenheim für eine Nacht ein.

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