Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 17
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0019
Ende Juli verzogen sich die Truppen von Rötteln rheinabwärts. Hauptmann
Rauch befürchtete erneut Einquartierung, und er ritt deshalb mit seinem Bruder
Wolfgang, der Abteilungskompanieführer war, den Truppen entgegen, um Ver-
schonung zu erreichen. Übrigens erinnert eine Grabtafel in der Lorettokapelle in
Schliengen an die Frau von Wolfgang Rauch.

Die finanzielle Lage des Unteramtes Schliengen

Tatsächlich kehrten ruhigere Zeiten ein. Endlich hatte man die Möglichkeit, die
vielen Rechnungen zu überprüfen, welche die Wirte für Einquartierungen und die
Bürger für die Lieferungen von Lebens- und Futtermitteln eingereicht hatten. Die
allgemeine Kriegskasse von Pruntrut mußte diese Unkosten begleichen. Etliche
Forderungen wurden allerdings nicht anerkannt. So hatten z.B. die adligen Herren
mit den Offizieren in den Gasthäusern gezecht, und diese Auslagen wollten sie
ersetzt haben. Dabei ist zu bemerken, daß der Adelsstand sowieso Privilegien
besaß, denn er war von Einquartierung und Ablieferungslasten befreit.

Weiter wird berichtet, daß einer der adligen Herren von einem Adam Laur in
Schliengen ein Pferd gekauft habe, um es dem Oberstleutnant Niklas von Kronenburg
mit der Bitte zu schenken, mit seinen Soldaten bald abzuziehen. Auch diese
Forderung wurde abgelehnt.
Es wurden folgende Kosten ersetzt:
Den Gemeinden Schliengen, Steinenstadt und Mauchen:
für Lieferungen von Wein, Fleisch und Hafer 260 Gulden

dem Sonnenwirt Michel Nock in Schliengen 244 Gulden

dem Engelwirt Hans Martin Müller in Schliengen 168 Gulden

dem Schlüsselwirt Polli (Appollinarius) Buri in Schliengen 80 Gulden

dem Stubenwirt Leonhart Sattler in Schliengen 20 Gulden

772 Gulden

In den Gasthäusern schien es oft eng, aber auch fidel zuzugehen, denn es waren
meist bis zu 30 Mann mit ihren Pferden untergebracht. In mancher Nacht wurde
"bis in den lichten Morgen" gezecht, und einmal sind 28 Gläser "verworfen"
worden.

Wie schwierig die finanzielle Lage des Bischofs von Basel war, zeigt die Niederschrift
, die berichtet, daß der Nachfolger des verstorbenen Bischofs, Wilhelm
Rink von Baldenstein, eine Schuldenlast von eineinhalb Tonnen Gold übernehmen
mußte (1628). Der neue Bischof hieß Johann Heinrich von Ostein.

Im Januar 1630 meldete der Obervogt von Birseck den Untervögten Quirin
Metzger von Schliengen (es ist ebenfalls noch eine Grabtafel in der Lorettokapelle
mit dem Namen der Frau von Metzger vorhanden), Anton Hermann von Steinenstadt
und Hans Boßler von Mauchen, daß ihre Gemeinden in Zukunft von Einquartierungen
befreit seien, wenn sie finanziellen Auflagen nachkämen. Für den

17


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0019