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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 18
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ersten Monat seien 375 Gulden aufzubringen. Innerhalb von 14 Tagen hatten die
Vögte die Summe einzutreiben und abzuliefern. Das Amt Schliengen reichte daraufhin
eine Beschwerde ein, in der es ausführte, daß die Einwohner sowieso schon
große Lasten zu tragen und dafür noch keine Entschädigungen erhalten hätten.
Ihre Not sei groß, denn sie besäßen kein Holz mehr und ihre Felder brächten kaum
Ertrag, da sie der Rhein fortwährend überschwemme. Das lange Regenwetter habe
außerdem die Brunnen in Schliengen und die Brücke in Steinenstadt zerstört. "Auf
ermahnliches Zusprechen" ihres Hauptmanns Rauch zahlten sie aber schließlich
doch. Auf Grund eines Befehls von Wallenstein sollte die gleiche Summe monatlich
weiter bezahlt werden. Erst am 20. Oktober 1630 befreite der Kaiser das
Bistum Basel von weiteren Kontributionen.

Die Schweden kommen

Die Lage der Habsburger war bis zum Jahre 1630 günstig. Dies änderte sich
aber, als die Schweden, die auf protestantischer Seite standen, in das Kriegsgeschehen
eingriffen (1630). Obwohl sie ihren König Gustav Adolf in der Schlacht
bei Lützen (1632) verloren hatten, kämpften sie sich unter der neuen Führung des
Herzogs Bernhard von Weimar und der Generäle Horn und Bauer nach Süden vor.
Schon im Jahre 1631 hatte sich Markgraf Friedrich V. von Baden an die Schweden
angeschlossen. So war das oberrheinische Gebiet zum Operationsfeld der
Schweden und der kaiserlichen Truppen geworden.

Am 17. Februar 1632 berief der Bischof den Landtag nach Pruntrut ein. Für das
Unteramt Schliengen wurde Anton Hermann von Steinenstadt hinbeordert.

Da man wußte, daß man den Schweden nicht mit Waffen entgegentreten könne,
versuchte man, mit Gulden Vorsorge zu treffen. Es wurden alle fälligen Steuern
ohne Frist eingezogen und die Weinabgabe um 1 Rappen erhöht, den sogenannten
"Maßpfennig". Auch die Miliz sollte wieder in Bereitschaft gestellt werden, denn
sie war "nitt abgericht". Außerdem war Hauser von Steinenstadt seit einiger Zeit
krank.

In den folgenden Monaten hatten die Schliengener immer wieder Einquartierungen
zu ertragen. Am 15. und 16. Juli 1632 beherbergten die Wirte 100 Mann der
kaiserlichen Fußtruppen unter dem Hauptmann von Brünighofen. Am 9. und 10.
Oktober mußten 200 Mann untergebracht werden. Steinenstadt hatte vom 3. auf
den 4. Oktober eine Kompanie Kürassiere unter Rittmeister Spaur aufzunehmen.
Am 17. November lag in Schliengen eine Kompanie Fußvolk vom Regiment
Bentivoglio.

Am nächsten Tag mußten die 3 Gemeinden 1 Stück Vieh und 130 Laib Brot
nach Zienken liefern. Das Brot wurde in aller Hast von Haus zu Haus eingesammelt
.

Vom 2. bis 16. Dezember waren wieder Reiter des Regiments Bentivoglio im
Quartier.

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