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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 48
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0050
"Wielenbachs" (Weidenbach?) zusammen, wo ein "Wißböm" (Wiesenbaum) stand.
Der "Widenbach" wird noch bei einem Grenzumgang von 1733 erwähnt, heute
scheint er keinen Namen zu tragen28'.

Darauf zog die Grenze des vom Stein aus beherrschten Gebietes jenseits der
Wehra nach Westen durch "Werrer Gehelde" (Wehrhalde). Auch 1733 wurde
diese Hanglandschaft noch "Wehrhalden" genannt28'. So gelangte man wohl bis
oberhalb Mettlen.

Jetzt spätestens brachen die meisten Zeugen ab. Rudi Keller, Altvogt von Zell,
aber faßte vom Wehrer Bann an zusammen: und davon herüber her und setzte
hinzu: bis zu dem "Nüwenstein ob Hasel" her. Ein wertvolles Zeugnis, da Keller
rund 20 Jahre auf der Burg tätig war! Ein anderer Zeuge führte aus: Dann da
(oberhalb Mettlen) herüber bis in den "Schützelbach" ob "Haselen" her, und den
"Schützelbach" hinab in die "Wisen". Der "Schützelbach" muß also in die Wiese
geflossen sein. Und tatsächlich liegt ein ausgedehntes Gewann "Schüsselbach"
dem Hochufer der Wiese entlang, es reicht von der alten Fahrnauer Gemarkungsgrenze
bis hinauf zur Abzweigung der Straße nach Raitbach aus der Bundesstraße.
Urkunden, Akten und Amtsbücher bestätigen, daß durch das Gewann Schüsselbach
der Schüsselbach floß29'. Im Oberlauf kann es sich eigentlich nur um den
heutigen Krebsbach gehandelt haben. Er ist im 18. Jahrhundert offenbar zum
größten Teil in den Floßkanal eingeleitet worden30'. Das "ober Schösselbächli"
wird 1653 in Raitbach, anscheinend am Nordrand der "Scheuermatt". genannt31'.
Wo allerdings die Grenze der Herrschaft Neuenstein den Schüsselbach erreichte,
ist schwer zu sagen. Die Angabe "oberhalb Hasel" trifft zwar im weitesten Sinne
zu, hilft aber nicht weiter.

Die Westgrenze war, wie wir noch sehen werden, mit der Wiese bzw. ihrem
östlichen Hochgestade identisch. Die Nordgrenze des Neuensteiner Gebietes muß
seit dem Verkauf von 1400 mit der Südgrenze der Herrschaft Zell übereingestimmt
haben. Sie ist im Zeller Dingrodel von 1472 festgehalten: Markstein an der
"Engnöw" (Engenau) - "Glasberg" - "hochen Mörzen" (Hohe Möhr) - "das Höchste
" (wohl der Gleichen) - "Santwürffi" (Sandwürfe) - "Schwellen"32'. Diese
Grenzpunkte wurden von Vorderösterreich und der Markgrafschaft Baden im 18.
Jahrhundert überprüft und durch Zwischenschaltung weiterer Grenzsteine zu einer
eindeutigen Linie ausgestaltet. Sie lief dann über den "Rohrenkopf und "Hohe-
muttlen" zum Sandboden33'.

Eine Lücke mußten unsere Ermittlungen im Süden gegenüber Hasel und im
Bereich der Gemarkung Kürnberg offenlassen. Die damit trotzdem ungefähr umrundete
Herrschaft Neuenstein stellt auf der Suche nach einer Burg ein recht
weites Gebiet dar. doch ein näherer Hinweis hat sich schon ergeben.

Teilbereiche und mögliche Burgstellen

Die Angabe des Altvogtes Keller wird bekräftigt durch folgende Überlegung:
Als Lehen des Klosters St. Blasien war der Neuenstein gewiß mit Hoheitsrechten

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