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Denn werden Sinn aufs Reisen richt't.
Der kann Gott gänzlich dienen nicht. (Kap. 66)
1494: Ein Jahr zuvor war Maximilian I. deutscher König geworden und hatte
Bianca Maria Sforza geheiratet. Maximilian, "der letzte Ritter", spielte auch für und
in Basel, dem Geburtsort des "Narrenschiffs", eine wichtige Rolle: 1493 kam er
persönlich nach Basel, um von der Stadt Finanzhilfe für den gegen die Schweiz
gerichteten Schwäbischen Bund zu erhalten. Nur 2000 Gulden zahlte Basel als
Darlehen. Der Geburtsort des "Narrenschiffs" war zu dieser Zeit noch dem Deutschen
Reich - und damit den Habsburgern - zugehörig. Erst 1501 trat Basel aus dem Reich
aus und der Eidgenossenschaft bei. Sebastian Brant erlebte also nicht nur Europa im
Umbruch, sondern auch d i e Stadt, in der er seit seinem 18. Lebensjahr studierte,
wohnte und dann als Professor an der Universität lehrte. Er erlebte Basel aber auch
auf dem Höhepunkt seiner kulturellen Bedeutung. Nach dem Konzil 1431 - 1448 und
der Universitätsgründung 1460 war Basel immer mehr zur frühbürgerlichen Kulturmetropole
Mitteleuropas und zu einer Stadt der Humanisten geworden.
Der Vater des "Narrenschiffs" war 37 Jahre alt. als er sein Hauptwerk veröffentlichte
. 1457 wurde er in Straßburg als Sohn eines Wirtes geboren, seit 1475 studierte er
in Basel, 1489 wurde er zum Doktor beider Rechte promoviert, 1496 erhielt er die
Professur für römisches und kanonisches Recht. Im Jahre 1500. also kurz vor dem
Reichsaustritt Basels, ging Brant nach Straßburg zurück und wurde dort Stadtschrei-
ber und Kaiserlicher Rat Maximilians L Er starb am 10. Mai 1521, zwei Tage nach
dem Wormser Edikt, in dem über Luther und seine Anhänger die Reichsacht verhängt
wurde.
Abb.3:
Hans Burgkmair: Sebastian Brant 11508),
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
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