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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 1.1994
Seite: 104
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-01/0106
Christoph Bernoulli war in Halle Lehrer für französische Sprache und Naturw issenschaften
am "Königlich-Preußischen Pädasosium" in den Franckeschen Stiftunsen,
schreibt er in seiner "Ankündigung einer in Basel errichteten Lehranstalt für künftige
Kaufleute, Fabrikanten, Oekonomen und Cameralisten" vom 10.9.18053|.

Darin heißt es, diese Schule wird "ihre vorzügliche Aufmerksamkeit darauf richten,
alle diejenigen Fähigkeiten auszubilden, die im Gewerb- und Geschäftsleben die
wichtigsten sind". Doch sei dies nicht die ausschließliche Richtschnur, sondern der
höchste Endzweck ist, "das Menschliche im Menschen herauszuheben, im Knaben
früh einen empfänglichen Sinn für alles Große. Gute und Schöne zu erwecken."

Christoph Bernoulli gründete also eine "Bürgerschule" - im Gegensatz zu den
Elementarschulen und Gelehrtenschulen. In Basel bestand sicher ein großer Bedarf
für diese Schulart, gab es doch hier seit Jahrhunderten ein starkes, reiches Bürgertum.

Aufbau des Bemoullischen Instituts in Basel

Das Institut hieß zunächst "Bernoullische Lehranstalt", später (1810) "Philotech-
nisches Lehrinstitut". Es war geplant für drei Klassen (= drei Jahre oder sechs
Halbjahre), das Eintrittsalter der Schüler sollte 13- 14 Jahre sein. Es wurde am 21.
Oktober 1805 eröffnet und bestand bis 1813. 1807 gab es zunächst zwei Klassen, die
erste mit 8 Schülern, die zweite mit 11. Ab 1810 waren drei Klassen vorhanden. Dem
Ziel, Fähigkeiten für das Gewerbs- und Geschäftsleben zu entwickeln, dienten
folgende Fächer:

1. "Ausländische Sprachen": Französisch. Italienisch, Englisch.

2. historisch- geographischer Unterricht.

3. Mathematik.

4. Naturwissenschaften (Physik. Chemie. Technologie),

5. Deutsch und "Ästhetik"
und klein gedruckt darunter

6. Latein, sobald es gewünscht würde,

7. Religion sollte ein "hiesiger würdiger Geistlicher" geben4, -
sie wurde ab Herbst 1806 von Henning übernommen.

Henning als Lehrer am Bemoullischen Institut

Henning war offenbar mit Bernoulli in Verbindung geblieben nach dessen Heimkehr
(1804 oder spätestens 1805): er verließ nämlich Halle am 14.9.1806 mit dem
Ziel, zu Bernoulli nach Basel zu reisen, um an dessen Institut als Lehrer zu wirken.
In seinem Tagebuch, das in der Zentralbibliothek Zürich erhalten ist. beschreibt er
diese Reise ausführlich5.

Beim Abschied von Halle erwähnt er seinen Lehrer und Professor Friedrich
Schleiermacher: es heißt, "Schleiermacher predigte mir noch Trost ins Herz über

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