http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0025
Abb. 14: Lörrach „ Homburg ".
Grabhügel der Jungsteinzeit (Hügel 7) während der Ausgrabung 1972
die Abbauweise des neolithischen Menschen gut erkennen (Abb. 13). Zu den
Belegstücken dieser frühen bergmännischen Tätigkeit gehören zahlreiche Gerolle
mit Schlagspuren, die man sich zu schlegelartigen Geräten ergänzt vorstellen kann
(Abb. 13). Datiert wird diese Anlage nicht nur durch den dabei gewonnenen Rohstoff,
den „Stahl der Steinzeit", wie ihn E. Schmid einmal genannt hat, sondern eben auch
durch die erwähnten Gräber der späteren Jungsteinzeit, die in eine beim Abbau
entstandene Schuttschicht eingesenkt worden sind35' (Keramik Abb. 13).
Doch nicht nur hier hat der Mensch dieser Zeit seine Gräber hinterlassen. So ergab
die Untersuchung einer Grabhügelgruppe auf dem Homburg bei Lörrach 36', daß sich
hier tatsächlich noch Gräber der Jungsteinzeit oberirdisch sichtbar erhalten haben
(Abb. 14). In einem kleinen Hügel dieser Nekropole. die auch Bestattungen jüngerer
Perioden enthält, fanden sich ein Becher (Abb. 15 B) und zwei Silexgeräte. ohne
Zweifel endneolithisch. doch wieder nicht zufällig keiner der „klassischen" Kulturen
Südwestdeutschlands zugehörig.
Weltoffenheit und zugleich regionale Ausprägung lassen sich also immer wieder
im Kulturinventar dieser Periode erkennen und an zahlreichen Einzelfällen belegen.
Dazu gehört abschließend ein Blick auf megalithische Erscheinungen. Ausläufer
einer Kultur der Großsteingräber, die ihren Ursprung und ihre Hauptverbreitung in
Frankreich hatte und die im Hochrheintal mit Gräbern wie in Niederschwörstadt und
Degernau, mit Menhiren wie in Degernau oder Dossenbach ihre östliche Peripherie
erreichte 371. In diesem Zusammenhang ist der 1989 in Wiechs bei Schopfheim
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