Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 36
(PDF, 60 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0038
auf einise Stichworte beschränken. Erneuter Wechsel der Grabsitte zu schwer
auffindbaren Flachgräbern ist zweifellos mit ein Grund für die Spärlichkeit der
Belege in der frühen Latenezeit (Hausen a.d.M., Müllheim, Abb. 24).

Im Spätlatene. dem letzten vorchristlichen Jahrhundert, fehlen Gräber überhaupt,
doch trat gleichzeitig mit der Entstehung befestigter stadtartiger Siedlungen, den von
Cäsar in seiner Beschreibung des gallischen Krieges geschilderten oppida, ein neues
Element der kulturellen und siedlungsgeschichtlichen Entwicklung auf den Plan.
Ebenso werden jetzt mit Helvetiern. Raurakern und Sequanern die Namen der hier
lebenden keltischen Stämme bekannt. Trotz der Nähe einer großen Raurakersiedlung
auf dem linken Rheinufer bei Basel hat sich rechtsrheinisch kein archäologischer
Niederschlag entsprechender Siedlungstätigkeit gefunden. Eine Sequanermünze aus
Istein651 gibt immerhin einen Anhaltspunkt, und bei Ehrenstetten am Nordrand des
Markgräflerlandes ist mit der befestigten Anlage auf dem Kegelriß ein kleines
oppidum bekannt, insgesamt noch unerforscht, aber durch zahlreiche Münzfunde
(Abb. 25) gut datiert66'.

Bleibt noch ein Blick auf die sogenannten Viereckschanzen zu richten, von einem
Wall umgebene rechteckige oder quadratische Sakralbezirke, in deren Innenraum
gelegentlich hölzerne Kultbauten. Brunnen und Opferschächte nachgewiesen sind.
Eine noch unerforschte Anlage bei Brombach könnte in diesen Zusammenhang
gehören 67).

Insgesamt ist aber die Latenezeit die am wenigsten archäologisch dokumentierte
Periode im Markgräflerland. wenn auch kein Zweifel daran bestehen kann, daß es seit
der Hallstattzeit in diesem Raum eine echte Kontinuität, zwar nicht der Siedlungen
und Gräberfelder, so doch der Bevölkerung gegeben hat.

Römische Zeit

In diesen keltisch besiedelten Raum Südwestdeutschlands marschierten noch vor
der Mitte des 1. nachchristlichen Jahrhunderts die römischen Legionen ein. die
zunächst von Süden und Osten her bis zu einer Linie auf der Höhe von Kaiserstuhl und
oberer Donau vorrückten68'. Auch das südliche Oberrheintal geriet somit in dieser
Zeit unter römische Herrschaft. Hier und entlang der Donau entstanden zum Schutz
der neu erworbenen Gebiete zahlreiche Kastelle, die mit Straßen untereinander
verbunden waren. Gleichzeitig mit dem Militär kamen auch erste Siedler aus Gallien
in dieses Gebiet, zunächst wohl im Gefolge und im Dienst des Heeres, später dann
auch unabhängig davon, als Landwirte, Händler, Handwerker und Verwaltungsbeamte
. Sie gründeten Gutshöfe, die für das Markgräflerland für diese Zeit überwiegend
nachgewiesene Siedlungsform, aber auch dorfartige Siedlungen und Städte und
trugen viel bei zur raschen Romanisierung des Landes, die sich auf fast allen Gebieten
des Lebens vollzog.

Da es nicht möglich ist, in unserem Rahmen die auch weitgehend als bekannt
vorauszusetzende Geschichte der römischen Periode Südwestdeutschland zu skizzie-

36


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0038