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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 38
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0040
A6ö. 26: ßaJ Krozingen. Schnitt durch einen römischen Töpferofen mit Feuerraum,
gelochter Brennplatte und Ansatz der gemauerten Kuppel (Brennraum)

dienten. Auch ein separates Bad und ein kleiner Tempel gehörten in der Regel zu einer
solchen Anlage, die von einer Mauer umgeben war und auch weitläufige Gärten mit
einschließen konnte. Auf solchen Gutshöfen wurden in erster Linie Lebensmittel für
den Markt in Städten und Truppenlagern produziert, aber auch handwerkliche und
gewerbliche Einrichtungen gehörten häufig dazu und bildeten eine zusätzliche
wirtschaftliche Absicherung.

Die unterschiedliche Größe dieser Gutshöfe läßt sich gerade im Markgräflerland in
ihren Extremen vorführen. Eine palastartige Villa. Wohnsitz einer reichen Familie
der römischen Oberschicht, ist 1989 durch ein Luftbild „sichtbar" geworden
(Abb. 27 A), dicht neben dem aus einer mittelalterlichen Wasserburg entstandenen
„Malteserschloß" bei Pleitersheim72'. Sondierungen des Provinzialrömischen Instituts
der Universität Freiburg ergaben einen komplizierten, mehrperiodigen Baugrundriß
(Abb. 27 B), bei dem sich die teilweise beheizten Wohnräume um einen
säulenumstandenen Innenhof (Peristyl) mit Wasserbecken gruppieren. Selbstverständlich
gehört auch ein komfortabler Badetrakt zu diesem Baukomplex, der die
„pars urbana", also den „herrschaftlichen" Teil eines großen Landguts darstellt, zu
dem auch, durch einen überdachten Säulengang (Porticus) getrennt, verschiedene
Wirtschaftsgebäude und Werkstätten gehören. Unter dem Steingebäude fanden sich
Spuren eines aus Holz, vermutlich in Fachwerk errichteten Vorgängerbaus, der nach
eindeutigen Datierungshinweisen etwa 30 n. Chr.. in der Zeit des Kaisers Tiberius,
entstanden sein muß und damit früher anzusetzen ist als die Militärplätze claudischer
Zeit im südlichen Oberrheintal.

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