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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 59
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0061
Sausenberg vom Kloster St. Blasien erwarben. Bürgeln, das nicht Gegenstand des
Vertrages ist. blieb im Besitz von St. Blasien. Unmittelbar nach der Erwerbung
müssen die Markgrafen das Bedürfnis gehabt haben, das neue Gebiet durch eine Burg
zu sichern: sofort begann der Bau der Burg Sausenburg, die 1246 bereits bestand. Daß
die Markgrafen die neue Burg Sausenburg auch tatsächlich bewohnten, geht daraus
hervor, daß 1297 bzw. 1371 auf dieser Burg markgräfliche Urkunden ausgestellt
wurden.

Dem Kloster St. Blasien sind, wie erwähnt, umfangreiche Ländereien als fromme
Stiftungen zugekommen: darin spiegelt sich das große Ansehen, das diese geistliche
Institution schon früh gewonnen hatte. Werner von Kaltenbach, welcher dem Kloster
St. Blasien Bürgeln9' und zugehörige Gebiete geschenkt hatte, trat mit seinen beiden
Söhnen Werner jun. und Wipertus selbst in das Kloster ein und die Gemahlin und
Mutter Ita in das Frauenkloster Berau 10>. Das Kloster St. Blasien, das schon früh
berühmt war durch klösterliche Zucht und religiösen Eifer und außerdem durch eine
vorbildliche Gütenerwaltung, war bestrebt, die ihm übergebene Schenkung zu
erhalten, zu pflegen, vor Raub, Verlust, Schädigung zu bewahren und wo notwendig
und möglich durch entsprechende Zukäufe zu arrondieren. Dabei traten im späteren
Markgräflerland das Kloster St. Blasien in seinem Bemühen um Erhaltung und
Abrundung der Schenkungen und die Markgrafen, die versuchten, ein geschlossenes
Territorium aufzubauen, als Konkurrenten auf. Den beiden muß klar gewesen sein,
daß keiner den anderen ausschalten konnte, infolgedessen suchten und fanden sie
durch Verträge einen modus vivendi, der jahrhundertelang anhielt, sogar dann noch,
als sich die Markgrafen zur Reformation bekannten, während das in Vorderösterreich
gelegene Kloster St. Blasien naturgemäß beim alten Glauben blieb.

So sehen wir das Kloster St. Blasien im 13./14. Jh. um die Propsteien Bürgeln und
Weitenau Besitz erwerben. Auch Sitzenkirch wurde dem Kloster St. Blasien geschenkt
. Martin Gerbert schreibt in seiner ..Geschichte des Schwarzwaldes" (1783)
hierüber: ..Heribordus und seine Schwester Friderun mit ihrer Tochter Agnes, ebenso
mit Reginlint und Engela. hatten dort ein Landgut in Sitzenkirch...im Jahre 1125 dem
Kloster St. Blasien geschenkt...Bertha, die Äbtissin dieses Klosters, begegnet in
klostereigenen Dokumenten zum Jahr 1177. Eine Bestattung an diesem Ort erhielten
nicht wenige von den Markgrafen von Hachberg" u>.

Einen neuen Altar in Sitzenkirch stiftete Königin Agnes von Ungarn. Im Jahre 1384
fand Markaraf Otto, der für sich und die Seinen ein Jahrsedächtnis hier gestiftet hatte.

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in der Kirche zu Sitzenkirch seine Grabstätte. Außerdem wurden hier beigesetzt:
Heinrich (gest. 1318), Markgraf Hugo (gest. 1448) und Margaretha von Stein.
Gemahlin Rudolfs IV.. Verena. Gemahlin Heinrichs V. von Fürstenberg. Das Kloster
Sitzenkirch überlebte wohl den Bauernkrieg nicht.

Als jüngste klösterliche Niederlassung im Markgräflerland wurde 1303 durch
Bertha von Nollingen, die mit dem Großbürger Otto Münch aus Basel verheiratet war,
das Kloster Himmelpfort (Himmelspforte) gegründet (Prämonstratenserinnen)12).

Man kann nicht sagen, daß die neuen Herren unseres Gebietes, die Markgrafen von
Hachberg-Sausenberg, besonders fein besaitet gewesen seien: Rudolf II. erstach 1332

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