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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 61
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0063
Verwaltungsmittelpunkt der Herrschaft Sausenberg, danach wurde die Administration
in Rötteln zusammengefaßt.

Die Fortexistenz großer st. blasianischer Güter und Rechte in dem sich allmählich
festigenden markgräflichen Gebiet machte weitere Übereinkommen nötig. 1345
erfolgte ein Vergleich zwischen dem Markgrafen und St. Blasien wegen Bürgeln.
Bürgeln wurde dem Kloster als freies Eigentum zugesprochen samt der hohen und
niederen Gerichtsbarkeit, dafür mußte St. Blasien den Markgrafen zum Schirmvogt
annehmen.

Ein einschneidendes Ereignis bildete das große Erdbeben des Jahres 1356. Es war
nicht nur das Basler Erdbeben, wie man vielfach lesen kann (einfach deshalb, weil wir
aus Basel über die dadurch eingetretenen verheerenden Schäden am meisten wissen),
sondern ein Erdbeben, das unser ganzes Gebiet schwer heimsuchte. Man muß
annehmen, daß wohl sämtliche Burgen unseres Gebietes durch dieses Erdbeben
weitgehend zerstört oder doch schwer beschädigt wurden. Von der Burg Rötteln
wissen wir, daß sie schwere Schäden erlitt.

1376/1379 erwarb Markgraf Rudolf III. in Basel die Häuser ,.ze Straßburg" und „ze
Aarberg"" in der Augustinergasse. Überhaupt zeigt sich, daß die Markgrafen in Basel,
dem natürlichen Zentrum des Markgräflerlandes. Fuß zu fassen versuchten. Einmal
taten sie damit nichts anderes als ihre Vorgänger, die Herren von Rötteln. getan hatten,
die Bischöfe und Domherren von Basel waren, zum anderen diente Basel den
Markgrafen jahrhundertelang bei jeder Art politischer Auseinandersetzung als Zuflucht
: in diesem Zusammenhang ist auch die obengenannte Erwerbung von Liegenschaften
in der Stadt Basel zu sehen. Auch ganz persönliche Bindungen hatte
Markgraf Rudolf III. mit Basel: vier Töchter von ihm lebten als Nonnen im Franziskanerinnenkloster
St. Clara in Kleinbasel14i.

Rudolf III. machte für die Kirche in Rötteln. deren heutige Form auf ihn als Erbauer
zurückgeht, in den Jahren 1387-1391 größere Stiftungen. - Obwohl das Kloster
Sitzenkirch ..dem Gehorsam des Abtes von St. Blasien unterstand", wurde es offenbar
von den Markgrafen als ihr Hauskloster, vor allem als ihre Grablege betrachtet.
Anders sind die Stiftungen, die Rudolf III. für Sitzenkirch 1366,1371,1374 gemacht
hat. kaum zu verstehen.

Hier ist auszuführen, daß jedes Adelsgeschlecht danach strebte, in seinem Herrschaftsgebiet
ein Kloster zu haben, das als Familiengrablege diente und an dessen Ort
durch fromme Mönche oder Nonnen gebetet wurde.

Markgraf Rudolf III. war bedeutend auch auf dem Gebiet der Verwaltung: auf ihn
geht wohl die Schaffung der Landvogtei. des späteren Oberamtes von Rötteln.
zurück. Man kann sich natürlich fragen, wo Rudolf III. von Rötteln hauptsächlich
gewohnt hat: neben den bereits genannten Häusern in Basel vor allem auf der Burg
Rötteln15).

Auf der Sausenburg dürfte er nur gelegentlich gewesen sein. Damit hängt zweifellos
auch zusammen, daß er die von ihm im wesentlichen neu erbaute Kirche in Rötteln
mit größeren Stiftungen bedachte und zu seiner und seiner Gemahlin Grabstätte
bestimmte. Während die Grablege Sitzenkirch in Zusammenhang mit der Sausenburg

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