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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 77
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0079
Badenweiler bis zum Ende der österreichischen und Freiburger Herrschaft

(1218-1444)

„Es ist nicht mit Sicherheit zu sagen, wem die Herrschaft Badenweiler nach dem
Jahre 1158 gehörte. Über eine Ausübung der Herrschaft durch Barbarossa ist nichts
überliefert" - für die Vermutung ..Barbarossa habe Badenweiler alsbald an die
Zähringer zurückgegeben*':4' spricht. ..daß es auch an Zeugnissen für staufische
Ministeriale und ihre Tätigkeit im Umkreis von Badenw eiler fehlt'"23.

Nach dem kinderlosen Tod Herzog Bertholds V. (1186-1218) reißt Kaiser
Friedrich II. alle Reichslehen an sich - von einem staufischen Badenw eiler ist aber nie
die Rede. Stattdessen erscheint die Burg im unangefochtenen Besitz der Zähringererben
, hier der Grafen von Urach-Freiburg. Selbst Rudolf von Habsburg, seit 1273
deutscher König und bedeutendster Eintreiber von Reichslehen, hat nie etwas bzgl.
Badenw eilers unternommen. Die Burg war also auch nicht Reichslehen der Zähringererben
, und so werden w ir im folgenden w ohl Schlaglichter auf die Geschichte
einer eigenen (allodialen) Burg der Freiburger werfen.

Unter den ersten Grafen von Urach, seit 1236 (Konrad L) von Freiburg, als
Zähringererben rechts des Rheines w aren Burg und Herrschaft Badenweiler unangefochtener
Besitz. Vor allem Konrad gelang ein weitgehender Zugriff auch auf
entfremdete Reichslehen - diese Grafen von Freiburs konnten sosar dem deutschen
Kaiser Friedrich DL Widerstand leisten - wie Offenburg und Neuenburg. Er ließ am
Freiburger Münster bauen und errichtete wohl auch die Burg Lichteneck über
Hecklingen/Kenzingen26'. Ihm w erden w ir auch Baumaßnahmen auf Baden zutrauen,
ohne sie benennen zu können. Sein geistlicher, jüngster Sohn Konrad, 1255 Leutprie-
ster und 1266 Domherr in Freiburg, 1278 Dompropst in Konstanz und Canonicus in
Straßburg, bezog reiche Pfründen auch aus Badenweiler, die er neben 5 anderen
Pfarreien besaß27'.

Konrads ältere Söhne Egen (= Egon) und Heinrich teilten aber am 23.7.1272 zu
Freiburg die Herrschaft und leiteten damit den Abstieg der Zähringererben in
Schuldenwirtschaft und Bedeutungsschwund ein2*'. ..So ist mir graven H (einrich)
worden Baden un Nuwenburg un alles, daz darzuo höret: un scheidet den teil der bach
ze Heitersheim (Sulzbach) also: swas obewendig dez baches ist. daz höret ze Baden,
swas nidewendig ist. daz höret zu Friburg" (Hefele FUB Nr. 257, S. 230 f., vgl.
FüUrkB S. 231 f.). Die Burg w urde zur Residenz Heinrichs, des Gründers der Linie
Fürstenberg. So ist denkbar, daß er dort einige Neubauten, angesichts der Wirren der
Zeit vor allem moderne Befestigungsbauten, errichtete.

Wie Sigwarts Plan zeigt, stößt von Südw esten sow ohl an den Turmsaalbau wie an
die Fortsetzung der Ringmauer vor D eine besonders massive Konstruktion, die aber
weder im SW noch im SO mit dem Saalbau und der Mauer vor D fluchtet, sondern
in auskragenden Ecken endet, für die es keine sinnvolle Erklärung gibt. Der Saalbau
mußte sogar im NW über einen vorkragenden hölzernen Wehrgang. „Hürde", mit der
Mauer verbunden w erden, wie Sigw art w ahrscheinlich macht. Dieser Mauerzug trägt
alle Kennzeichen einer seit etw a der Mitte des Jahrhunderts modernen Mantelmauer.

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