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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 81
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0083
ebenso katastrophales Schulden- und Fehdeleben entgegen ö). Nach einem Pyrrhussieg
über seine Freiburger Bürger vor Endingen 1366. der ihn höchst verschuldete,
kam es 1368 zur entscheidenden Umkehrung der Machtverhältnisse im Breisgau.
Freiburg kaufte den Fürstenbergern ..Baden die bürg mit aller irre zuogehörde'" und
die Herrschaft um 25 000 Goldgulden ab (13.4.1368). ein Preis, der beinahe dem
Wertansatz Barbarossas entsprach, und übergab sie ihrem Grafen als Ausgleich für
seinen Verzicht auf die Stadt unter Dreinsabe von 15 000 Silbermark n). So war
„Badenweder, die bürg und die herschaft mit irr zuogehörde lidig und lere" (von
anderen Ansprüchen und Pfandinhabern) wieder bei der Familie, die sie 1272
aufgegeben hatte. Egino nahm sie zu seiner Residenz und ordnete ihr alle seine
übriggebliebenen Herrschaften zu - eine andere Burg war ihm ja auch nicht geblieben,
und in den oberrheinischen Städten hatte er einen sehr schlechten Ruf (Schreiber
FUB. U; Nr. 274. S. 518. vgl. Nrn. 274-276).

Obwohl noch Landgraf im Breisgau. war Egino nie in der Lage, seine aufgehäuften
Schulden zu bezahlen, unstet wie er war (noch im Jahr seines Todes muß er gegen
Neuenburg/Baden zu Felde gezogen sein). So übernahm sein Sohn Konrad III. (1385-
1424) ein überschuldetes Erbe.

Eginos Tochter Anna allerdings heiratete mit 13 Jahren Markgraf Rudolf III. von
Hachberg-Sausenberg-Rötteln (1352-1428). Beider Grabmal in der Rötteler Kirche
ist eines der schönsten Monumente des Markgräflerlandes. Das war eine entscheidende
Wendung nicht nur für Badenweiler, sondern auch für die Markgrafen und Grafen.

Konrad III. häufte zuletzt über 28 000 Gulden Schulden, auch bei seinen Schwägern
Rudolf III. und Hesso von Hachberg-Sausenberg. die so 1397 erst einmal als
Pfandinhaber in den Besitz Badenweilers kommen - doch darüber unten. In einer
verzweifelten Umschuldungsaktion überträgt er 1399 die Herrschaft an Leopold IV.
von Österreich (1371-1411) und dessen Gemahlin Katharina von Burgund. Mit der
Pfandsumme soll Leopold Konrads Gläubiger zufriedenstellen, womit der Herzog
wohl auch begonnen hat - die Art der Schuldenflucht spricht von einer gewissen
Bauernschläue - denn wer sollte einem Herzog wegen Schulden eines anderen
ernsthaft Schwierigkeiten machen können? Von der Pfandsumme von 28 000 will
Konrad nur 2000 fl.

Mit Katharina von Burgund (1378-1425). gest. in Dijon. Tochter Herzogs Philipp
des Kühnen von Burgund, tritt eine bedeutende Frau aus der Geschichte des Oberrheins
in den Zusammenhang mit Badenweiler, wo sie sich (und in Ensisheim) einige
Zeit als Residentin aufgehalten hat.

Von ihrem Mann verlassen, der sich vor allem Österreichs Osten zuwandte,
kämpfte sie zäh und mit großem Geschick um ihr oberrheinisch-vorderösterreichisches
Gut. An ihrem Beispiel sei die Situation einer breisgauischen Burg im 15. Jh.
verdeutlicht. 1404 erscheint ..Katherinen von Burgundn. herczogin ze Osterrich". in
der ..herschaft Badenwiler" (Krieger Sp. 107). Am 13.4. d.J. versichert sie der Stadt
Freiburs. einise sehr bedeutende Gefangene, darunter Graf Hermann von Sulz, die
die von Freiburg ..zu unsern handen gesetzet hant". ..usser gevengnisse nit ze
lassende, denne mit des rates von Friburg wissen und willen'" (Schreiber FUB 2.1. Nr.

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