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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 107
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löhnern verlangen. Nicht jedoch von den Bauern: diese konnte der Vogt höchstens
bitten, ihm aus freien Stücken Dienste zu leisten. Typisches Beispiel für eine
Ständegesellschaft, sogar auf Dorfebene. Alles durfte sich der Vogt allerdings
nicht leisten: Zu einem wahren Aufruhr kam es nämlich, als sich Nabor Bing
unsittlichen und ehebrecherischen Betragens schuldig machte, so daß sich die
Eschbacher "vor andern fremden Leuten gar übel schämen müssen".

Man soll nicht glauben, die Herrschaft hätte aufgrund der Entfernung - zum Hof
nach Rappoltsw eiler. dem Familiensitz, waren es immerhin 30 km - nicht genauestens
über ihre Untertanen Bescheid gewußt! Dafür sorgte der Weibel. quasi der
Dorfpolizist. Er fungierte als Bote zwischen Herr und Untertan und mußte ausdrücklich
schwören, auch Angelegenheiten der Herrschaft nicht auszuplaudern. Er
hatte außerdem die begangenen Frevel zu melden und bei Bedarf den Delinquenten
ins Eschbacher Gefänsnis zu bringen.

CT CT

Von Feld und Flur

Wohl und Wehe der Dorfgemeinschaft hing von Feld und Flur ab. von guten
oder schlechten Ernten. In der ersten Hälfte des 16. Jh. werden nur wenig Handwerker
am Ort genannt - Metzger. Wirt. Müller. Weber -. die durch diese Tätigkeit
zusätzlichen Verdienst hatten. Das tägliche Brot mußte sauer verdient werden, ein
Teil der Böden war lehmig und wasserundurchlässig, so daß Gräben zur Entw ässerung
gezogen werden mußten. Auf den Matten wuchs dagegen nur dann gutes
Futter, wenn sie bewässert wurden. Den Matten der Herrschaft war von Samstagabend
bis Sonntag nach der Vesper das Wasser zuzuleiten, wenn der Müller fertig

Abb. 5: Zwei Mistträgerinnen (Sebastian Münster. Cosmographie. Basel 1560)

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