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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 137
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0139
Das Haus Kurz war im 18. Jh. Diakonatshaus und Sitz der Lateinschule (aus der
Einrichtung der Lateinschule ist. wie auch andernorts im Markgräflerland. das
Gymnasium hervorgegangen). Im 19./20. Jh. diente es als Forstamt. Auf dem Wappen
sind neben Fürstenhut und Markgrafenkrone die Besitzungen der Markgrafen dargestellt
, die Herrschaften Sponheim. Neu-Eberstein. Mahlberg. Lahr. Rötteln. Badenweiler
. Alt-Eberstein und Breisgau.

Bei dem ehemaligen Amtshaus in Müllheim handelt es sich um einen mächtigen
Barockbau von zwei Geschossen über hohem Sockelseschoß und mit Mansarden-
dach. Das Sockelgeschoß hat auch nach außen fast die Höhe eines Vollgeschosses.
Dies fällt deshalb nicht sogleich auf, weil vor der langgestreckten Fassade zur
Wilhelmstraße das Gelände leicht abfällt und insbesondere, weil es durch die
gewaltige, überaus repräsentative Freitreppenanlage, in deren Unterbau sich in der
Mitte das rundbogige Eingangstor zum Keller befindet, weitgehend verdeckt wird.
Zwei breite, bequeme Treppenarme führen symmetrisch zum Haupteingang empor.

Die Hauptfassade des Gebäudes zeigt sieben Fenster-Achsen. Die Wahl dieser
ungeraden Zahl ist für die Barockzeit typisch, da sich so eine Mittelachse bilden läßt,
in welcher das stichbogige Eingangsportal liegt. Typisch ist die Form des Mansardendaches
, das im 18. Jh. auch im Markgräflerland gerne verwendet wurde und das die
enge Verbundenheit des Markgräflerlandes mit Frankreich zeigt.

Betberg4'

Die wohl älteste Kirche im Markgräflerland ist diejenige von Betberg. Der Ort und
die Kirche werden als Padapere erstmals 789 erwähnt: 1111 als Bettebura. 1332 als
Bettburg.

Wohl 1093 wurde Betberg ein Priorat des Klosters St. Peter. Die heutige evangelische
Pfarrkirche war ehemals der Mutter Gottes geweiht. Das Bild der Patronin, eine
Pietä. kam nach der Reformation in die Kirche nach Heitersheim und von dort in die
katholische Filialkirche Buggingen. Die 789 erwähnte Kirche stand wohl bereits am
jetzigen Ort. Die heutige Kirche wurde wahrscheinlich im 12. Jh. erbaut, zweifellos
auf Betreiben und auf Kosten des Klosters St. Peter. Der heutige Eingangsturm der
Kirche wurde spätestens um 1200 errichtet.

1466 wird ein Umbau der Kirche gemeldet: dieser betrifft zweifellos den spätgotischen
Chor, der um diese Zeit. d. h. in der Mitte des 15. Jh.. entstand.

1699 wird in einem Visitations-Protokoll festgehalten, daß die Kirche in sehr
schlechtem Zustand sei. Im 18. Jh.. der Barockzeit, war das Bedürfnis nach Licht so
stark, daß in die Nordseite des Schiffes vier und in die Südseite zwei Stichbogenfenster
neu eingebrochen wurden. Aber aus welcher Zeit ist das Schiff? Daß das
Langhaus noch in seiner heutigen Form aus ..romanischer Zeit", d.h. um 1200.
stamme, wie in manchen Darstellung zu lesen ist. überzeugt nicht. Wir meinen, daß
das Langhaus im 15. Jh.. gleichzeitig mit dem Chor, über romanischem Bestand stark
umgestaltet wurde. Dem widerspricht nicht, daß im Langhaus-West-Giebel zwei

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