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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 138
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0140
Abb. 3: Betberg, evangelische Kirche.
Zeichnung von Joseph Dürrn 1900.

kleine, möglicherweise romanische Rundbogenfenster erhalten geblieben sind. Diese
zeigen jedoch, daß der heutige Turm jünger ist als das Schiff. Er geht nach unserer
Ansicht in seinen unteren Geschossen in das 14./15. Jh. zurück. Außerdem wurde er
deutlich sichtbar aufgestockt. Die ursprünglichen Schallöffnungen im zweitobersten
Geschoß sind noch zu erkennen. Die Aufstockung dürfte im 16. Jh. erfolgt sein, wobei
auch hier das 18. Jh. die Stichbogenform mit leichter Vergrößerung der Schallöffnungen
einführte. Der überaus stämmige Turm mit dem mächtigen, durch einen kleinen
Aufschiebung in elegante Schwingung versetzten Satteldach kann in hohem Maße für
das Gebiet der Alemannen und hier das Marksräflerland als charakteristisch gelten.
Auch an anderen Orten entstanden, besonders in spätgotischer Zeit, im 15./16. Jh.,
diese ..hünenhaften" Türme, die im Laufe ihrer Geschichte oft noch erhöht wurden,
insbesondere dann, wenn ein größer gewordenes Kirchenschiff dies aus Proportionsgründen
erforderte.

In der Eingangshalle des Turmes haben sich Fresken erhalten (1970 restauriert), in
denen das Leiden Christi dargestellt ist. Für zwei dieser Darstellungen lassen sich aus
Dürers Großer Passion (1511 herausgegeben) Vorbilder namhaft machen. Die
Fresken dürften in der ersten Hälfte des 16. Jh. entstanden sein. Im Innern, an der
Westwand des Langhauses, haben sich ebenfalls Fresken erhalten, die wohl aus der
gleichen Zeit stammen. Dargestellt sind dort merkwürdigerweise Szenen aus dem
Bauernkrieg. Im Innern der Kirche wurde bei Freilegung eines romanischen Fensters
in dessen Laibung eine Freskodarstellung des Heiligen Laurentius entdeckt; sie ist die
älteste Malerei in der Kirche und gehört ins 14. Jh. Mehrere Epitaphien haben sich in
der Kirche erhalten, meist von Pfarrern des 17. Jh.

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