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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 141
(PDF, 60 MB)
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alemannischen Volkscharakter fremd bezeichnen kann, so hält sich beim Kirchturm
der Höhendrang im alemannischen Gebiet im allgemeinen in Grenzen. Es wurde nicht
mehr gebaut als unbedingt nötig, wodurch die Türme stets eine gewisse Gedrungenheit
und Stämmigkeit behalten.

Auch die innere Gestalt des Kirchenraumes kann als für das Markgräflerland in
hohem Maße typisch gelten: ein einfacher Saalraum mit hölzerner Flachdecke. Es
sind große, einfache Raumverhältnisse und Formen, die im einzelnen edel ausgebildet
sein mögen, jedoch stets das Einfache beibehalten. Raffinierte Grundrißformen,
mathematische Spielereien, kühne Konstruktionen sind dem Markgräfler Wesen
fremd: was hier geschätzt wird, ist das Einfache. Althergebrachte, mit einem Blick
Überschaubare, dafür Solide und Dauerhafte.

Schloß Bürgeln ®

Hoch über den Weinbergen des Markgräflerlandes. von Dichtern besungen, liegt
als ein Wahrzeichen dieser Landschaft Schloß (ehemals Propstei) Bürgeln.

Freiherr Werner von Kaltenbach und seine Gemahlin Ita (aus einem rätischen
Adelsgeschlecht), die um 1100 Bürgeln innehatten, traten, nachdem ihre Kinder
erwachsen waren. 1103 in das Kloster ein: Werner in das damals bereits blühende
Kloster St. Blasien. Ita in das Frauenkloster Berau bei Waldshut. Auch die Söhne von
Werner und Ita. Werner und Wipertus. wurden Mönche in Su Blasien. 1125 übergab
Werner von Kaltenbach Bürgeln an das Kloster St. Blasien: auf seinen Wunsch wurde
sein Sohn Werner 1126 als Propst in Bürgeln eingesetzt. ..welches dann aus dem
Kaltenbachschen Allodium mit Hofgütern zu Eckinheim. Kaitinbach, Emminthal
und Sicinchilcha begabt wurde". Im Jahre 1125 starb Werner von Kaltenbach d.Ä.;
durch seine Schenkung war Bürgeln eine Propstei von St. Blasien gew orden und sollte
es bis 1803 bleiben.

Martin II. Gerbert. Fürstabt von St. Blasien (1764-1793). schrieb in seiner „Geschichte
des Schwarzwaldes" (St. Blasien 1783) ausführlich über Bürgeln: „Schon
kurz vorher haben wir den Edlen Werner von Kaltenbach erwähnt und dessen Frau Ita.
die mit einer Abordnung von Jungfrauen zum Kloster Sulzburg von Berau aus
entsandt worden war. wo sie zusammen mit ihrer Tochter Himmeltrud den Schleier
genommen hatte. Ihre Söhne Werner und Wibert aber empfingen, nachdem auch ihr
Vater einsetreten war. in St. Blasien den Mönchshabit und übergaben demselben
Kloster ihre Güter in Bürgeln. Ekinheim. Kaitinbach und alles, was sie im Breisgau.
im Burgund und in Rätien besessen hatten, um das Jahr 1120 unter dem Abt Rustenus.
dessen Nachfolger Berthold nach dem ausdrücklichen Willen des Stifters das Kloster
Bürgeln in Sausenharda errichtete, das nicht weit von der Burg Sausenburg und der
Stadt Kandern entfernt liegt, im Vorgebirge zum Schwarzwald... Im Archiv von St.
Blasien wirdein ...Brief an Papst Innocenz II. aufbewahrt, in welchem der...Konstanzer
Bischof Udalricus sagt: "Auf die Bitte des Abtes von St. Blasien und seiner heiligen
Kongregation und nach Befragen des Erzbischofs von Mainz und aufgrund des

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