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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 146
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0148
Nonnen die zur Zeit des Abtes Berthold (1125-1141) die Kirche in Sitzenkirch
besessen haben.... in den Gehorsam des Klosters St. Blasien und damit des Benediktinerordens
übernommen"' (haben).

Um 1120 erhielt nach anderen Quellen in Sitzenkirch das Kloster St. Blasien ein
großes Gut von einem Heribord und seinen Verwandten übertragen. Das hier
gegründete Frauenkloster (Benediktinerinnen) wurde 1525 im Bauernkrieg teilweise
zerstört, danach übernahm das Kloster St. Blasien die Verwaltung. In der Gruft des
erhaltenen Kirchleins sind Marksraf Otto von Hachbers-Sausenbers und andere
Angehörige seines Geschlechtes bestattet. Ein Teil der Klostergebäude ist noch
erhalten (sie dienen heute als Scheune). Fürstabt Martin II. Gerbert schreibt in seiner
Geschichte des Schwarzwaldes über Sitzenkirch:

..Es gab außerdem nach der Sitte der Kongregation von St. Blasien am Fuße eben
dieses Berges Bürgeln ein Nonnenkloster in Sitzenkirch, dessen Anfänge unser
Anonymus auf den Abt Rustenus selbst zurückführt und auf Ita von Kaltenbach und
auf deren Tochter Himmeltrudis: Nachdem diese kurz darauf aestorben w ar. soll sich
Ita in das Frauenkloster Berau begeben haben. Heribordus und seine Schwester
Friderun mit ihrer Tochter Agnes, eben so mit Reginlint und Engela. hatten dort ein
Landgut in Sitzenkirch, das er von Rudolph von Madelberg und Oudelricus von
Messun erworben hatte, im Jahre 1125 dem Kloster St. Blasien geschenkt. Später
wurden die Einkünfte für einen ausreichenden Unterhalt der Nonnen durch die Äbte
Berthold und Gunther von St. Blasien erweitert...Bertha, die Äbtissin dieses Klosters,
begegnet (uns) in klostereigenen Dokumenten zum Jahr 1177. Eine Bestattung an
diesem Ort erhielten nicht wenige von den Markgrafen von Hachberg. Auch ist im
Archiv von St. Blasien eine Urkunde des Jahres 1223 vorhanden, mit der der
Straßburger Bischof Berthold von den Herzögen von Teck die Klöster Burgelen und
Siccenkilchen mit deren Gütern und Menschen sowie auch andere Güter unserer
Blutsverwandten, nämlich der Söhne des Markgrafen guten Angedenkens in seinen
Schutz aufnimmt"10).

Bei dem heute bestehenden Kirchlein handelt es sich um einen romanischen
Saalraum des 12. Jh. Er hatte, wie noch deutlich zu erkennen ist. auf jeder Seite vier
kleine Rundbogenfenster. Von diesen Fenstern sind eines auf der Südseite und zw ei
auf der Nordseite erhalten geblieben.

Im Adelskrieg (Graf Rudolf von Habsburg. Graf Heinrich von Freiburg-Badenweiler
. Graf Egon von Freiburg usw.) gegen den Bischof von Basel wurde das Kloster
1272 zerstört und die Kirche stark beschädigt. Danach ist auf Kosten des Klosters St.
Blasien das Kirchengebäude wiederaufgebaut worden. (1277 wurden zwei Altäre
geweiht). Die Nonnen versammelten sich auf der Westempore, dorthin stiftete
Königin Agnes von Ungarn, eine Tochter des Königs Albrecht 1.(1298-1308). der am
1.5.1308 bei Königsfelden ermordet wurde, einen Altar.

Jedes Adelsgeschlecht des Mittelalters ist bestrebt gewesen, in seinem Herrschaftsgebiet
, möglichst in der Nähe seiner Stammburg, ein Kloster zu haben, das als
Grablege seines Hauses gelten konnte. Ein Kloster war als kirchliche Einrichtung in
der Regel von längerer Dauer. Dies aus den verschiedensten Gründen: einmal w urde

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