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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 154
(PDF, 60 MB)
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Von besonderer Bedeutung ist auch der Zugang zum Ober- oder Hauptgeschoß: ein
besonders kunstreich ausgebildeter Wendelstein, eine steinerne Wendeltreppe, führt
als repräsentativer Zugang zum Hauptrepräsentationsraum empor. Der Oberteil des
Treppenturmes war stets in Fachwerk ausgebildet, wie dies solchen Herrensitzen
(vgl. Hallwyler Hof in Bad Säckingen) entspricht.

Hervorzuheben ist auch die Tatsache, daß das Äußere des Staffelhauses in Weil am
Rhein bemalt ist (die Bemalung wurde bei der letzten Restaurierung nach Befund
wiederhergestellt), und zwar mit schwarzen Rahmenstrichen, schwarzen Kugeln und
schwarzen Eckblüten, d.h. einem Programm, wie es in der gleichen Zeit in Basel
häufig ist. Als eines unter zahlreichen Basler Beispielen sei die alte Papiermühle im
St. Alban-Graben angeführt. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, daß sehr viel
mehr Häuser und Fassaden (vor allem im 16. Jh.) bemalt waren, als wir uns das heute
vorstellen können. Joachim Sandrart berichtet, in zahlreichen Städten, besonders am
Ober- und Hochrhein, seien die Fassaden der Häuser bemalt. Wie die Bauformen, so
ist auch die Dekorationsmalerei an der Fassade des Staffelhauses eng mit Basel
verwandt.

Dankenswerterweise hat die Stadt Weil das Staffelhaus aus Privatbesitz erworben
und nutzt es nach eingehender Restaurierung für Ausstellungen und städtische
Empfänge.

Rott ein l3)

751 wird in St. Galler Quellen Kirche und Siedlung Raudinleim. was als roter Lehm
gedeutet wird, erstmals erwähnt. In diesem Jahr schenken Ebo und seine Frau
Odalsinda sowie Alodoes ..partem ecclesiae nostrae in villa que dicitur Raudinleim.
ubi Landarius presbyter esse praesens videtur" an das Kloster St. Gallen. Dieses
Kloster soll nach einer anderen Urkunde von 898 hier bereits begütert gewesen sein.

Der Bau der ältesten Teile der Burg geht vermutlich in den Anfang des 11. Jh.
zurück. Als erster freier Herr von Rötteln ist 1103 Dietrich von Rötteln genannt.
Diesen Dietrich (I.) von Rötteln hat Bischof Burkard von Basel (1072-1107) zum
Schirmvogt über Güter von St. Alban gesetzt (1083. bzw. 1102, 1111).

Die Herren von Rötteln waren zuerst Vögte der Besitzungen des Basler Klosters St.
Alban im Breisgau. im Elsaß und in der Ortenau. Aus ihrer Familie gingen Bischöfe
und Dompröpste von Basel und Konstanz hervor. Hier zu erwähnen ist Liuthold L,
Walther und Liuthold IL. Ein Konrad von Rötteln gründete um 1250 die Stadt
Schopfheim, in der dortigen alten Michaelskirche ließ er sich begraben.

Bis zum 14. Jh. bestand ausschließlich die Oberburg, die auf einer Zugbrücke über
den Halsgraben zugänglich war. Wie diese Burg ausgesehen hat. verdeutlichen seit
dem 19. Jh. (z.B. ..Burg Rötteln. aufgenommen von Bezirksgeometer Dörflinger
1890") Bauaufnahmen vom Grundriß der Anlage sowie der große, bekannte Stich des
Basler Kupferstechers Matthäus Merian (um 1640: Topographia Alsatiae). Hier

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