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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 166
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0168
An dem großen Werk der Restaurierung des Wasserschlosses Inzlingen haben die
Bürgermeister Richard Braun und Erich Hildebrand sowie Architekt Willy Buhart
und der Basler Denkmalpfleger Fritz Lauber (t). der der Gemeinde Inzlingen und der
baden-württembergischen Denkmalpflege in der uneigennützigsten Weise freundschaftlich
zur Seite stand, größte Verdienste.

Durch die glückliche Nutzung und nach umfassender Restaurierung ist im Wasserschloß
Inzlingen ein charakteristischer Herrensitz des 16. Jh. mit z.T. barocker
Ausstattung in unmittelbarer Umgebung Basels erhalten und anschaulich geblieben.

Maulburg2-'

Die erste urkundliche Erwähnung Mauiburgs erfolgte 786. als ein Ercanpertus
seine Güter in Maulburg an das Kloster St. Gallen stiftete. Die Urkunde wird von
einem Geistlichen Folcramus beurkundet; ob daraus abgeleitet werden kann, daß
damals, d.h. im 8. Jh.. in Maulburs eine Kirche existierte und ein Pfarrer seamtet hat.
ist unsicher. Über die früheste Kirche in Maulburg hat wahrscheinlich das Kloster St.
Gallen das Patronat innegehabt. Später war dieses im Besitz des Walter von Klingen
(Minnesänger des 13. Jh.: vgl. Manessische Liederhandschrift). Er vergabte es an das
Zisterzienserkloster Wettingen. 1540 ging das Patronat über die Kirche in Maulburg
an die Stadt Basel über, die es in der Reformation abschaffte.

Sicher ist. daß schon die älteste Kirche an der heutigen Stelle stand und Maulburg
der Mittelpunkt eines größeren Kirchsprengeis war. Auch nimmt man an. daß sich
hier ein Königshof befand. Das alles weist zurück in die fränkische Zeit, als die
Franken kirchliche Stützpunkte im Gebiet der noch nicht völlig christianisierten
Alemannen angelegt haben.

Bei archäologischen Grabungen anläßlich der Kirchenrenovation von 1973/74
wurde ein Kirchensrundriß entdeckt, der wohl ins 12. Jh. zurückgeht: mit einer
halbrunden Apsis.

1244 wird ein Geistlicher in Maulburg erwähnt. Im 14. Jh. erfolgte ein Neubau oder
mindestens größerer Umbau der Kirche. In diesem wurde die halbrunde Apsis
verlassen und eine rechteckige Choranlage errichtet. - Mindestens in das 15. Jh. gehen
die drei unteren Geschosse des heutigen Turmes zurück, in den Quellen des 18. Jh.
ist hingegen von einem Turm (-aufsatz) in Fachwerk die Rede.

Um 1700 wird von schlechtem Bauzustand der Kirche berichtet. 1712 hören wir.
es seien im Langhaus acht ..Tannebäume" (offenbar statisch wichtige Balken) ganz
abgefault. 1747 wird gesagt, der Turm wackle, weil seine Pfosten abgefault seien.

Im gleichen Jahr erfolgte vom Pfarrer eine Eingabe an den Markgrafen um ein neues
Gotteshaus. Im folgenden Jahr 1748 fertigte Werkmeister Anthony Schrotz aus
Emmendingen Bericht. Kostenanschlag sowie einen Riß an. der jedoch als zu teuer
nicht ausgeführt wurde. Damals war Pfarrer von Maulburg Dietrich Blohm. ein
ebenso geduldiger wie ausdauernder Pfarrer, der durch wiederholtes Bitten und. als
auch dies nichts mehr nützte, durch persönliches Anfertigen eines Entwurfes, der

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