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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 192
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0194
.... da mirs mein Schicksal nicht gönnte in Lörrach bleiben zu können, oder in
Tüllingen, oder sonst wo in der Nähe des Lebens froh zu seyn, so wünschte ich auch
sonst an keinem andern Ort zu seyn, als wo ich bin. Aber freilich auf dem Tüllingerberg
, war es noch gar viel feiner und lieblicher, wo man doch auch Schnee sieht im
Winter, und Blüthen im Frühling und wo es im Sommer donnert und blitzt, als wenn
der liebe iüngste Tag im Anzug wäre.

(An Gustave Fecht, 19. Februar 1792)

(Über seine zahme Eule)

... und tröste sie wenn sie mich in der Nacht mit ihrem Schuhu aus dem Schlafe
erweckt, und so kläglich ihre Freiheit beseufzt mit der Versprechung, daß wir, wenn
sie noch ein par Jahre Gedult hat. mit einander ins Oberland wandern werden, wo es
ihr gar viel besser gefallen soll, und wo ich ihr vielleicht auch die Freiheit schenken
werde, und ihr aar heimliche und schauerlich schöne Felsenklüfte, alte Gemäure und
hohle Eichen vielleicht gar in den Waldungen meiner eigenen Pfarrey zeigen kann,
in denen sie alsdann ihre Oekonomie nach eigenem Gefallen selber einrichten kann.

(An Gustave Fecht, 22. [17.] Februar 1793)

Unterhalb Bühl kam ich an der Oberländer Landstrasse hinaus. Ach wie es mir da
zu Muth war? Wie alle Freuden des Oberlands in meiner Seele aufwachten? Aber was
half mirs auf der Strasse zu sein, mein Weg ging wieder hinabwärts.

(An Gustave Fecht. Oktober 1793)

Da bin ich auch wieder - durch die Stettemer Matten herab, am Batzenhäuslein*
rechts um. husch über den Wiesensteg, Rebberg auf. Rebberg ab - da bin ich! Ich sey
schon lanse nicht mehr da sewesen. meinen Sie ? Recht oft komme ich. fast alle Tase.
aber Sie könnens nicht sehen. Am Tage hab' ich wenig Zeit mehr. Gemeiniglich
komm ich alsdann Abends und schaue zwischen den Fensterläden hinein, und wenn
ich Sie alsdann alle wieder gesehen habe, wie sie zusammen spinnen oder stricken,
oder wie sie Tafel halten oder was sie thun. so bin ich zufrieden, spiele noch ein wenig
mit dem Bummer oder mit dem Käppi **, wenn er da ist. und gehe alsdann wieder
heim.

* Batzenhäuslein ** Bummer und Käppi

= Haus des Grenzwächters. = Hundenamen,

wo der Batzen erhoben wird

(An Gustave Fecht, Dezember 1793)

Daß es mir in K.-Ruhe iezt besser behagt. als anfänglich, ist wohl wahr und sehr
natürlich. Aber ob es mir ie so lieb werden kann, als das Oberland noch ist, . . . das
ist eine andre Frage. Denn wo mans in seinem Leben am besten hatte, da sehnt man
sich wieder hin. Ich warte iezt auf Krenzach (gemeint ist die Pfarrei).

(An Gustave Fecht, 8. [9.J Mai [1794])

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