Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 195
(PDF, 60 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0197
< Über ein zugelaufenes Kätzchen)

Wie schön es sey. will ich Ihnen nicht schildern, weil es noch wüst ist. Es wird
einmal die Ehre haben, sich selber zu präsentiren. Wenigstens hab ich ihm schon
versprochen, wenn du säuberlich bist, und nicht viel schreist und schön wirst, so darfst
du einmal mit ins Oberland nach Weil, und nach Basel zum Herrn Geymüller am

Bald wird euch für alle Drangsalen der Witterung eine freuden- und traubenreiche
Weinlese trösten, ihr gesegneten des Herrn. Mein Herz ist wenigstens dabey. wenn ihr

Nimm es so mein Bester, daß ich biß zum uneins lezten Tag des Jahres gewartet
habe, ehe ich dir sage, wie wohl mir bey Euch war wie glücklich mich Euere Liebe
macht, und wie schön, wie schön unsere Heimath ist. O daß ich immer in Euerer
freundlichen Nähe leben könnte. Ich dachte daran mit dem Schwerdt des Glaubens
einen Hieb in die Bande zu thun. die mich hier an- und eingewettet haben, und mich
um Grenzach zu melden. Aber es war doch nur eine Täuschung, mit der ich mich
selber geäfft und gesalbt habe, um weniger den Abstich zwischen droben und hier zu
fühlen und mich wieder nach und nach daran zu gewöhnen. Noch eine sanze Woche
dauerten, wegen Zufall, die Ferien fort als ich wieder hier war. Wars Wunder, daß ich
mich an einen solchen fliehenden Sommerfaden hängte, um an ihm wieder hinauf zu
schweben. (An Hitzig. 30. November 1807)

So ist mir ... in die große Suppeschüssel zwischen dem Vogesus dem Jura und
Schwarzwald, und auf das Tellerlein oder Schüßelein dazu zwischen dem Hünerberg
und der Lucken wohl viel schönes und slitzrises vom Schicksal einsesteuert und
gehelset worden euere Liebe, euere Gesichter, euere Beine zum Mitlaufen, euere
Bäume und Quellen und Kirchthürme und die Suppenschüßel selber. Aber es ist keine
Befridigung in diesem Genuß, wie in keinem. Es ist ein Vorüberschweben aus der
Heimath der Träume, ein italienischer Frühlingsmonat zu einem grönländischen
Winter, ein Gedanke zum todschießen: ..Da hab ich schon 25 Jahre gelebt, da bin ich
daheim da gehöre ich hin. da sollte und könnte ich vielleicht seyn. und herumhüpfen
von Blume zu Blume, wie ein Heustöffel*. und kann nun höchstens nach Jahr und Tag.
und nicht ohne Permiß der Obern, wieder einmal wie ein Fremdling in ein fremdes
Land... aber Dank sey es... euerer freundschaftlichen Anerkennung und landsmännischen
Liebe, nicht wie ein Fremdling in fremdes Land, sondern wie ein Heimischer
in die Heimath, wie ein Heustöffel in die Blumenkelche seiner Geburtsmatte.
* Heustöffel=Heuschrecke (An Hitzig. 13. August 1809)

Ich kann in sewißen Momenten innwendis in mir unbändig stolz werden, und mich

CT CT C

bis zur Trunkenheit glücklich fühlen, daß es mir gelungen ist unsere sonst so

Schlüsselberg.

(An Gustave Fecht, 7. August 1807)

froh und glücklich seid.

(An Hitzig. 30. August 1807)

195


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0197