http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0203
dem ich mit goldenen Löffeln esse, und den Caffe mit dem Hut unter dem Arm trinke,
und alle Sonntage in die Cour* fahre.
* Cour = Hof (An Gustave Fecht, 16. Januar 1825)
Wie oft ich. besonders seit Dolls* lezten Tagen an den Weiler Kirchhof denke, will
ich Ihnen nicht sagen. Es ist kein Trost dabei, lange zu leben. Man wandelt zulezt
gleichsam auf einem Gottesacker. Von meinem Kleeblatt ist nur noch Hitzig übrig.
* Kirchenrat Christoph Heinrich Doli, am 26. September 1825 im Alter von 49 Jahren gestorben. Hebels
Schüler und Freund.
(An Gustave Fecht und Karoline Günttert. 29. September 1825)
So möchte ich... nie mehr in das Pfarrhaus in Weil gehen, seit dort alles änderst ist.
Nein, dort muß mir alles bleiben, wie es war. mit allen freundlichen Bewohnern
darinn. Dort lebt mir Günttert noch, so lange ich keinen andern sehe. Deswegen
beschaue ich auch keinen Todten mehr, der mir im Leben lieb war.
(An Gustave Fecht. Mitte November 1825)
Abb. 4:
Hebels Grabstätte in Schw etzingen
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