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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 227
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0229
berücksichtigt hat. Zwischen Sütterlin und Kleiber hat Friedrich Maurer. Professor an
der Universität Freiburg, das bis heute richtungweisende Werk über das Alemanni-
sehe geschrieben: "Zur Sprachgeschichte des deutschen Südwestens" 1942. in dem er
dem M. als "Oberer Markgrafschaft" ein eigenes kleines Kapitel gewidmet hat. Von
diesen Arbeiten wird unten noch die Rede sein.

Dazu kommt eine Staatsarbeit von 1935. die mich dankenswerterw eise Dr. G. Baur
vom Badischen Wörterbuch einsehen ließ. Sie stammt von Hans Witz aus Lörrach:
"Die Mundart des Markgräflerlandes. ihre Wesenszüge und allgemein geschichtliche
Voraussetzungen". Diese beruft sich zurecht auf die "Lautlehre der Oberen Markgräf-
ler Mundart" von Ernst Beck / Lörrach v on 1926 und auf die "Wortbildung (durch
Ableitung) im Oberen Markgräflerischen" von Lothar Glattes / Schopfheim von
1933. Diese beiden behandeln aber nur den südlichen Teil des M. Leider fehlt eine
entsprechende Arbeit über den nördlichen Teil, also das "Untere Markgräflerische".
Der emsigen Sammelarbeit von Dr. G. Baur ist es zu verdanken, daß Notizen und
insbesondere Transparente einer Facharbeit von 1935 durch Karl Zimmermann aus
Heitersheim erhalten geblieben sind und hier ausgewertet werden konnten. Der
endgültige Text scheint jedoch verlorengegangen zu sein.

Die Arbeit von Adolf Sütterlin (s.o.!) weckt durch ihren Titel die Vorstellung, daß
ein Abriß, eine Art Grammatik der gesamten alemannischen Mundart des M. gegeben
sei. Tatsächlich hat er sich auf den Vokalismus beschränkt, also auf die Darstellung
der Selbstlaute. Dabei eins er vom Lautstand des Mittelhochdeutschen aus. der im
Alemannischen ja großenteils erhalten ist. abgesehen vom langen a. das zu langem o
geworden ist: Oobe (Abend), Sprooch (Sprache), goo (gehen). Sütterlin hat eine
eigene Orthographie für die Darstellung des Alemannischen entwickelt, die auch der
von ihm herausgebrachten Hebel-Ausgabe bei Bong/Berlin zugrunde liegt (1911). Er
stellt die Länge z.B. durch Verdoppelung dar: stoo (stehen). Für eine geographische
Betrachtung gibt sein Aufsatz jedoch nichts her. Es bleibt also z.B. offen, wo das
mittelhochdeutsche lange i in pfiife erhalten und wo es zur Kürze geworden ist: pfyffe.
die er nebeneinander stellt.

Hinzuweisen ist noch auf den Aufsatz von Dr. Renate Schrambke "Mundart" in
"Der Landkreis Lörrach" Bd. I von 1993. Er beruht in der Hauptsache auf den
Ergebnissen des SSA (Südwestdeutscher Sprachatlas. 1989 ff.) und enthält etliche
Karten. Eine Fülle von lautlichen Erscheinungen, ebenfalls vom Mittelhochdeutschen
ausgehend, ergänzt manches bei Beck oder korrigiert auch. Aufgrund der
Aufgabenstellung sind aber das Obere Wiesental und der Dinkelberg eingeschlossen,
und die Kreisgrenze zerschneidet das Rebland im Norden willkürlich. So deckt sich
diese Darstellung geographisch nur teilweise mit der vorliegenden.

Das Markgräflerische im Gesamtalemannischen

Zunächst mag noch aufgezeigt werden, welchen Ort das "Markgräflerische" im
Gesamtalemannischen einnimmt. Das Alemannische ist bekanntlich die Mundart, die

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