Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 249
(PDF, 60 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0251
Der Basler Zeichner Emanuel Büchel
blickt ins Markgräflerland

Beat Trachsler

„Herr Emanuel Büchel, der Weißbeck, welcher die Stadt Basel perspectivisch von
verschiedenen Orten abgerissen und den ersten Theil. wie beyde Städt aus einem Haus
zu St. Alban am Ciosterberg anzusehen, in Kupfer stechen lassen, solche auch Meinen
Gnädigen Herren dediciert und davon hundert Exemplarien praesentiert. bittet,
solches gnädig anzunehmen, und daß er auch die übrigen drey oder mehr Theil
stechen lassen und anbieten dürfe, zu erlauben."

Aus diesem Eintrag im Protokoll des Kleinen Rates vom 18. September 1743
erfahren wir zum ersten Mal in einem amtlichen Dokument von der zeichnerischen
Tätigkeit Emanuel Büchels, jenes gelernten Basler Bäckermeisters, welcher wegen
der Sorgfalt, mit der er Feder und Pinsel zu führen pflegte, wegen seiner guten
Beobachtungs- und Auffassungsgabe und endlich wesen seines Fleißes während der

C - CT

vier Jahrzehnte von 1735 bis 1775 in seiner Vaterstadt zum alleinigen Repräsentanten
auf dem Gebiet der topographischen, naturw issenschaftlichen, archäologischen und
antiquarischen Zeichnung werden konnte. Freilich, daß der Dilettant Büchel sich in
so bedeutender Weise hat verwirklichen können, verdankte er dem Umstand, daß er
zur Stelle war. als in der von den zünftigen Malern verw aisten Stadt einige Gelehrte
nach einem Illustrationszeichner Ausschau hielten.

Herkommen und ursprünglicher Beruf

Die Familie Büchel ist offenbar seit dem Anfang des 16. Jahrhunderts in Basel
ansässig. 1511 erwirbt der Hutmacher Matthäus Büchel die Safranzunft. Er ist
vermutlich der Stammvater des Basler Geschlechts. Gesicherten Boden betreten wir
in der Familiengeschichte erst 1628. im Todesjahr Conrad Büchels.

Wie schon der Großvater, so verdienten auch Emanuels Vater und dessen Bruder
als ..Spetter im Kaufhaus" ihr Brot. Sie mußten wohl die von den Spediteuren
herangeschafften Frachtgüter ab- und umladen. Noch war das Interesse an der
Architektur, das in den kommenden Generationen der Familie ihre Bedeutung
schaffen sollte, nicht zum Ausdruck gekommen. Bereits der ältere Bruder Emanuels,
Johann Rudolf, hat sich dann aber zum Beruf des Steinmetzen entschlossen. Sein
Sohn Daniel (1726-1785) und sein Großsohn Johann Ulrich (1753-1792) gehörten
schließlich zu den leitenden Architekten, die Basel im 18. Jahrhundert hervorgebracht
hat.

Das erste Mitglied, das der Familie Büchel zu weiterreichendem Ansehen verhalf,
ist Emanuel. Er kam im August des Jahres 1705 als dritter Sohn des Christoph (1673-

249


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0251