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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 258
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0260
Wiederaufbau seines Basler Refugiums beschleunigen. An der Stelle des abgebrannten Gebäudekomplexes
entstand nach einem im Handbuch „ Cours d'Architecture" des Franzosen A.C. Daviler (Paris
1691) veröffentlichten Entwurf unter der Leitung des Bauunternehmers Auge von Hüningen ein großes,
einheitliches Palais. Dabei wurden die Baumaterialien zum größten Teil aus der Markgrafschaft herbeigeführt
, und auch die Aufträge für die Türen und Fenster sowie die dazu erforderlichen Beschläge

wurden Schreinern und Schlossern im Markgrafenland vergeben.
Unter Friedrich VII. Magnus' Sohn Carl Wilhelm < 1679-1738). der als Markgraf der Gründer der neuen
Residenzstadt Karlsruhe wurde und der auch während der ruhigen Jahre zu Beginn seiner 1709
eingesetzten Regierungszeit wiederholt mit einem zahlreichen und glänzenden Gefolge in Basel weilte,
diente der Markgräflerhof Angehörigen verwandter oder befreundeter Fürstenhäuser auf ihren Durchreisen
als Absteigequartier. 1736 ging er daran, durch Kauf der angrenzenden Häuser und Liegenschaften
die Basler Residenz zu erweitern und seinen Plan, dieser eine großzügige französische Gartenanlage
beizufügen, zu verwirklichen.
Im selben Jahr 1736 begann Carl Wilhelm nach Westen hin das Palais durch einen Archivbau. das
spätere sogenannte Prinzenhaus, zu erweitern. Auf der Federzeichnung, die Emanuel Büchel ein Jahrzehnt
später von der St. Johanns-Schanze her vom Markgräflerhof und seinem Garten gemacht hatte,
ist dieser Anbau deutlich zu sehen, ebenso wie die kahlen Notwände am Hauptbau. an denen plangemäß
die Flügel hätten ansetzen sollen. Sie wurden nie errichtet. Wie der Archivbau von der Straßenseite
her sich ausnahm, zeigt zum Teil Büchels lavierte Federzeichnung von 1762 {Abb. 9).

hohe Alter nicht losgelassen. Gegen hundert Blätter sind erhalten, auf denen er das
Antlitz seiner Vaterstadt, vor allem Befestigunsen, festgehalten hat. Was neben den
vier Stadtprospekten von diesen Ansichten in Kupfer gestochen wurde, läßt sich
beinahe an einer Hand abzählen. Aber schon das wenige, was an die Öffentlichkeit
kam. genügte, um ihm in Basel ein bleibendes Andenken zu sichern.

Unterwegs für Bruckner und Herrliberger

In den eineinhalb Jahrzehnten von 1748 bis 1763 ließ in Basel Daniel Bruckner
(1707-1781) in 23 ..Stücken" (=Lieferungen) sein unter Mitwirkung mehrerer Wissenschaftler
verfaßtes Werk ..Versuch einer Beschreibung historischer und natürlicher
Merkwürdigkeiten der Landschaft Basel" erscheinen. Die Vorlagen zu den 52
topographischen Ansichten und zu den Tafeln mit den Versteinerungen bzw. Ruinen
und Kleinfunden von Äugst bestellte er bei seinem Amtskollegen im Großen Rat:
Emanuel Büchel.

Nach Abschluß seines juristischen Studiums als Lizentiat beider Rechte hatte sich
Bruckner zur Beamtenlaufbahn entschlossen. Nach zwölfjähriger Arbeit als Acce-
dens wurde er 1741 Weinschreiber. 1744 Ingrossist. 1755 Registrator und 1765
endlich Ratssubstitut. Als Ingrossist war ihm das Ordnen des Archivs übertragen
worden. Die eingehende Beschäftigung mit den auf den Landvogteischlössem
liegenden Archivalien - auch diese zu erfassen, gehörte zu seiner Aufgabe - bildete
die Grundlage zu den historischen Kapiteln der ..Merkwürdigkeiten".

Die gemeinsame Arbeit mit Büchel an den ..Merkwürdigkeiten" wurde dadurch
erleichtert, daß ihre Wohnsitze nah beieinander lagen. Büchel konnte seinen Auftraggeber
, der im Haus „zum Vergnügen" an der Bäumleingasse (Nr. 14) wohnte, von der
Streitgasse her in wenigen Minuten erreichen.

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