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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 347
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0349
Nach Piepjohn 3' läßt sich der Haseler Karst in zwei tektonische Baueinheiten
gliedern: westlich die Muschelkalkhochfläche des Dinkelberges, östlich das gegen
Norden und Osten durch das Schwarzwald-Grundgebirge abgegrenzte sogenannte
Schollenfeld von Hasel mit dem westlich vorgelagerten Graben des Haseltals.

Die intensive Verkarstung des Dinkelbergs ist in seiner relativ hohen Lage zum
Vorfluter Rhein begründet. Sie zeigt sich an der Oberfläche insbesondere durch die
starke Auslaugung des Mittleren Muschelkalkes mit der Folge von einzelnen Lö-
sungsdolinen im darüberliegenden Oberen Muschelkalk, die im Haseler Karst morphologisch
ineinanderübergehend eine ganze Dolinenlandschaft bildet.

Im Schollenfeld von Hasel bzw. im Haseltal wirkt die Zerrüttung des Gesteins
durch Bruchtektonik zusätzlich verkarstungsfördernd. Morphologische Depressionen
im Untergrund zeichnen sich an der Oberfläche durch einzelne Dohnen. Dolinen-
reihen und Trockentäler nach, wie das Schwobenboden-. südwestlich der Wilsbach-
Schwinde. und Enten graben-Trockental. südlich der Schammernbach-Schwinde.
Den eigentlichen Karstkörper bildet dabei der Obere Muschelkalk, der nach unten
vom als Wasserstauer wirkenden Mittleren Muschelkalk begrenzt wird.

Die Kombination von Klüften und Schichtfugen hat hier in Abhängigkeit nachkalt-
zeitlicher Taleintiefung zur Ausbildung unterirdischer Gangsysteme durch Wasser
geführt, die den Ort unterqueren. Hierbei ist es jedoch abwegig, ein riesiges Höhlensystem
unter Hasel abzuleiten4', analog der Erdmanns Höhle, da die unterirdischen
Abflußwege eher in kleinen Röhrenstrukturen (Abb. 2) bzw. sehr flachen Schichtfu-

Abb. 2:

Die Tunnelhöhle {Unterer Bachgang), ein röhrenartiger Gang, der heute noch aktiv durch Wasser

gebildet wird (Foto: U. Siegener)

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