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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 352
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0354
dreidimensional verästelten Höhle prägen (Abb. 3); ein komplexes Höhlensystem,
das bei einer Nord-Süd-Ausdehnung von etwa 370 Metern, einer Ost-West-Ausdehnung
von etwa 126 Metern und einem Höhenunterschied von etwa 24 Metern zur Zeit
etwa 2 350 Meter Meßstrecke aufweist.

3.2 Die Entdeckung der Erdmanns Höhle

Über die Entdeckung der Erdmanns Höhle waren bisher keine konkreten historischen
Zusammenhänge bekannt.

Da in den 1960er Jahren die Höhle der Werbewirksamkeit halber mit Superlativen
überhäuft wurde, gehört mit Sicherheit auch die angeblich urkundliche Ersterwähnung
im Jahre 1281 zu einer Reihe merkwürdiger Daten, die niemals begründet
wurdenI0).

Hartnäckiger hält sich allerdings bis heute die Fehlinterpretation eines Haseler
Berains aus dem Jahr 1529 durch den ehemaligen Haseler Pfarrer Heinrich Weidner,

in der ein......Runs, derfiir die Wandflü ausgeht...." 1" als Mattengrenze bezeichnet

wird. Weidner lokalisiert diesen Runs im Bereich des ehemaligen Höhleneingangs
und meint, daß dieser Wasserlauf bzw. die ihn speisende Quelle im Laufe des 17.
Jahrhunderts versiegt sei und den Eingang in die Erdmanns Höhle freigegeben habe.
Bei diesem Runs handelte es sich aber um einen der ca. 950 Meter entfernten, an der
Hasel-Wehrer-Banngrenze gelegenen Oberen Wehrer Brunnen.

Da auch anläßlich der Grenzverhandlung zwischen dem vorderösterreichischen
Wehr und dem markgräflichen Hasel und bei der von Vertretern beider Seiten
abgehaltenen Inaugenscheinnahme und Grenzbegehung vor Ort vom 18. bis 20. Mai
1733 kein Hinweis auf eine Höhle oder ähnliches fällt, ist deren Bekanntwerden doch
später anzusetzen 12'.

Ohne Berücksichtigung von Hasel fällt auch die Leutrum'sehe Handschrift als
Geschichtsquelle aus, und so liefert der ehemalige Haseler Pfarrer Adolf Albert
Ludwig den ersten konkreten Hinweis auf die früheste schriftliche Erwähnung der
Erdmanns Höhle erstmals in der dritten Auflage seines Höhlenführers, daß man auf
einem Plan aus der Mitte des 18. Jahrhunderts erstmals die Bezeichnung Erdmännleins
Grub findet, und dessen späterer Nachfolger im Amte, Weidner, datiert ihn in
das Jahr 1755 13).

Da dieser Plan bis heute in keinem der einschlägigen Archive aufgefunden werden
konnte, ist es für den Nachweis von dessen ehemaliger Existenz bedeutend, daß mit
einem Bannriß der Gemarkung Hasel aus dem Jahr 1755 in einem gerichtlichen
Streitverfahren zwischen dem Haseler Landwirt F. Ernst Geiger und dem großherzoglichen
Domänenfiskus in den Jahren 1880/81 Grundeigentum nachgewiesen werden
sollte14>.

Hinweis zum Zeitpunkt der Entdeckung der Erdmanns Höhle liefert Sander15', der
aufgrund seiner Höhlenbefahrung am 23.9.1781 schrieb, daß die Höhle erst unter der
Regierung des Markgrafen Karl Friedrich geöffnet wurde, wobei seine ausdrückliche

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