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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
56.1994, Heft 2.1994
Seite: 361
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1994-02/0363
Martin Greinerais Ausgleich zugestanden wurde, da die Besucher seine vorder Höhle
liegende Matte zertrampelten, und sich der Haseler Pfarrer Karl Heinrich Lapp für den

Schulmeister Wilhelm Ludwig Roth einsetzte, da der ......Fremdenbesuch etwas

Einträgliches für den Begleiter [....] abwirft, und dieses Accidenz hauptsächlich für
einen hiesigen Schullehrer bestimmt war....", und Greiner. ohnehin der reichste
Haseler Bürger, da er den Führungsdienst oft durch Knechte oder andere Leute
besorgen ließ, kein eigenes Interesse für die dortigen Merkwürdigkeiten zeigte49'.

Obwohl das Bezirksamt keine Einwände gegen die Übernahme des Führungsdienstes
durch Roth hatte, soweit er sich mit Greiner wesen des Flurschadens auseinan-
dersetzte. bemerkte man aber ausdrücklich, daß er bzw. jeder Haseler Lehrer hieraus
kein Vorrecht abzuleiten hatte. Da er aber die geeignetste Person schien, diesen Dienst
zu versehen, weil er ohne die Notwendigkeit von Feldarbeit immer zur Verfügung
stand, wollte man ihm das Trinkgeld bei seiner bescheidenen Besoldung gerne
gönnen

Obwohl auch später über die Besucherzahlen bzw. über den Ertrag aus dem
Führungsdienst nur wenig konkrete Daten bekannt wurden, kann zu Roths Zeit im
Jahre 1812 die Besuchsfrequenz nur gering gewesen sein, da sich Fremde dort nur von
Zeit zu Zeit einfanden51', woran auch der Besuch der Großherzogin Stephanie im
Spätjahr 1811 nichts geändert zu haben scheint.

Erst in den 1820er Jahren notierte man einen häufigeren Besuch der Erdmanns
Höhle, und das alte Problem der Instandhaltung der meist hölzernen Einbauten, der
Treppen zur Bachhöhle, zum See. zum Langen Gang, der Stege über den Höhlenbach
und in der Fürstengruft drängte sich zunehmend auf.

Im Jahr 1825 wurde die Hüttenverwaltung Wehr als Aufsichtsbehörde bestimmt und
gleichzeitig, obwohl der Höhlenführer kleinere Arbeiten selbst bezahlte, von der
Hofdomänenkammer ein jährlicher Betrag von 20 Gulden für wiederkehrende, größere
Reparaturen gewährt; und wegen Sicherheitsbedenken seitens der Bergwerkskommission
wurden die heute noch stehenden steinernen Stützpfeiler eingebaut52).

Anfang der 1830er Jahre übernahm Roths Schwiegersohn Jacob Fautin die Führerschaft
in der Erdmanns Höhle und entwickelte sich zu der markantesten Persönlichkeit
in der Reihe der Höhlenführer, zumal er selbst von sich sagte, daß er dieses Amt
nicht bloß aus Interesse, sondern auch aus Liebe zur Sache versieht. Mit seiner
besonderen Darbietung - unter Anschlagen klingender Säulen, von denen zwei in der
Oktave stimmten, sang er einen Choral - fand er sogar spezielle Erwähnung in
Reiseführern dieser Zeit53'. Mit dem Wechsel der Aufsicht an die Hütten Verwaltung
Hausen im Jahr 1852 wurde dem baulichen Zustand der Erdmanns Höhle mehr
Interesse entgegengebracht.

Da der Alte Eingang bzw. seine im Türstockausbau stehende vordere Hälfte in
schwimmendem Gestein angelegt war und seit Clais Zeiten mehrfach wiederhergestellt
werden mußte, wurde die Entdeckung ihres Sekretärs R. Gysser, daß eine bereits
durch Paul 1801 höhlenseits ausgeräumte, zur Hangkanie führende Kluft eine
Verbindung nach außen hatte, aufgegriffen, um hier den Neuen Eingang anzulegen.
Dieser erhielt zur Bequemlichkeit der Besucher und zum Aufbewahren der Kleider

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