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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 5
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0007
Zur Geschichte des Dorfes Utzenfeld

Albrecht Schlageter

Im Juli 1994 fand die Feier des 700-jährigen Bestehens von Utzenfeld statt, und
gerade rechtzeitig zu diesem Anlaß erschien das Buch "Utzenfeld, ein Dorf im
Wandel der Zeit", eine umfassende Chronik des Ortes, die in ihren nach Sachgebieten
gegliederten Kapiteln die Entwicklung im oberen Wiesental vom Mittelalter
bis zur Gegenwart am Beispiel dieses Dorfes erhellt.

Das Datum der Erstnennung Utzenfelds ist indessen nur ungefähr zu bestimmen
. Als Abt Heinrich von St.Blasien 1294 verstarb, wurden die Einkünfte des
Siechenamtes aus der Ammannei Schönau, vor allem aus dem Bereich der sich
gerade entwickelnden comnumitas civium de Tottunowe (Todtnau) aufgezeichnet.
In dieser Liste taucht auch unser "uzenvelt" auf (K 11/27).

Wie so oft fällt auch bei Utzenfeld die Ersterwähnung nicht mit der Entstehungszeit
des Ortes zusammen. Die Deutung des Ortsnamens hilft uns weiter.
Utzenfeld hat mit dem am Knöpflesbrunnen entspringenden Utzenbach und der
das Dorf überragenden Utzenfluh den altdeutschen Namen Uzzo gemeinsam. Dieser
ist nicht identisch mit der seit dem 14.Jh. häufigen Utz/Uotz als Kurzform zu
Uolrich analog zu Dietz < Dietrich. Heinz < Heinrich oder Lutz < Ludwig. Vielmehr
handelt es sich um einen selbständigen Namen, der z.B. schon im 9.Jh. im
thurgauischen Utzwil und Utznach auftritt. Daraus ergibt sich ein recht hohes
Alter für die Bezeichnung Utzenfeld. Sie ist ins 10./11 .Jh. zu setzen, da nach 1100
dieser Personenname nicht mehr üblich war.

Nun befand sich unmittelbar beim Dorf noch im 14. und 15.Jh. ein bewirtschaftetes
Flurstück, welches eben diesen Namen Utzenfeld trug. Dieser merkwürdige
Umstand läßt darauf schließen, daß die bewirtschaftete Flur längst vor der Dorfgründung
"das Utzenfeld" hieß. Das südlich anschließende Aiterfeld am untersten
Aiterbach und das noch weiter südwärts im Bereich des Schönauer Friedhofs sich
erstreckende Oberfeld sind wohl auch zeitlich parallele Bildungen. So scheint der
legendäre Uzzo ein früherer Besitzer des obersten der genannten drei "Felder"
gewesen zu sein, und es bleibt offen, ob er sich in dem sich entwickelnden zentralen
Schönau selbst oder im Bereich des späteren Dorfes niedergelassen hatte.

Ein zweiter altdeutscher Name hat sich im Westteil der Gemarkung Utzenfeld
auf der rechten Seite des Wiedenbachs erhalten: Rollo: der Namensgeber für
Rollsberg und Rollsbergle. Weiter im Bergland kennen wir noch den Rollsbach
mit der schon um 1300 genannten gleichnamigen Ausbausiedlung und darüber
den in einer Bergwerksnotiz von 1565 erstmals erwähnten Rollspitz.

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