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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 10
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berg). der Bereich des Utzenbachs und des Falchen sowie das Umfeld der Neumatt
im Wiedenbachtal, worauf der Wortstamm Schwand in Gschwandenbach
hinweist. Vielleicht waren auch der Knöpflesbrunnen und am Staldenkopf drüben
der Erlenboden verfügbar.

Zwang zur Erweiterung der Wirtschaftsflächen zu Lasten des Waldes

Trotz des beträchtlichen Bevölkerungsrückgangs reichte die verfügbare Nut-
zungsfläche im Tal immer weniger zum Leben bzw . Überleben. Von ersten sozialen
Spannungen um die Viehhaltung hören wir 1469, als Vogt und Rat der Tal-
vogtei zuließen, daß einer ohne Grund und Boden dennoch ein Haupt Viehs uf die
Weid schlagen dürfe, es sei Roß, Kuh oder Geiß. Der wirtschaftliche Zwang zur
Ausdehnung der Weideflächen auf Kosten des Hochwaldes führte zu ernsten Auseinandersetzungen
. Mitte des lö.Jhs. legten sich die Schönauer mit Utzenfeld.
Geschwend und Präg an. Es eins um die Waldnutzuns und das Recht, die Schwei-
ne zum Äckerich zu treiben. Trotz der Schlichtuns von 1557 schweinten aber die

er

Leute vom auswendigen Thal, darunter die Utzenfelder. weiterhin starke Bezirke
in ihren Bannen, d.h. sie holzten die Waldweiden zur Erhöhung ihrer Erträge ab.
Bergrichter Jerg Barthel wurde als österreichischer Waldmeister eingeschaltet und
gebot 1581, den Hochwald zu belassen. Aber daran hielt man sich nur wenig. Ein
neuer Prozeß brachte 1628 den geprellten Schönauern dann eine Entschädigung
ein: nicht nur sollte man die Hochwälder wieder einschlagen und erwachsen lassen
: zehn Jahre lang mußten die Utzenfelder fünf Stück, die Geschwender und
Präger aber je zehn Stück Vieh der Schönauer gegen gebührlichen Hirtenlohn wie
ihr eigenes Vieh weiden lassen; später müßten die Schönauer aber ein Weidgeld
entrichten.

In den 1570er Jahren beklagte sich der Pfarrer und klösterliche Administrator in
Schönau. Ströhlin, daß auch die Utzenfelder zeitweise den Heu- und Öhmdzehn-
ten und anderen Kleinzehnten verweigerten. So habe Klaus König ein Stück Allmend
eingehagt und geheut, aber weder Zehnten noch Zins geleistet. Bei der
Wisenbruck hätten Utzenfelder ein Almendt zu Matten gemacht. Gar täglich
wandelten sie nach Belieben Allmenden und Weiden zu Matten um. hagten bald
diese ein. bald jene wieder aus. alles ohne Vorwissen und Billigung des Klosters.
Aber diese Selbsthilfe war aus der Not geboren, und die beträchtliche Ausweitung
der Matten machte die sinkenden Erträge kaum wert.

CT

Im Jahr 1773 bildeten die seit dem 16.Jh. zu Lasten des Waldes erweiterten
Weiden rund zwei Drittel des Dorfbannes. Damals übte ein Geometer bei einer
Bestandsaufnahme vernichtende Kritik am Zustand der Weiden von Utzenfeld.
Schönau und Geschwend. Unter Weiden verstehe man dort auch Wege samt Wasser
, Steinen. Felsen und rauhen Klippen! Vielenorts seien sie nichts nütze, weder
Frucht (Schorben!) noch Holz gedeihe, und wegen der Rauheit könne man dort
auch kein Vieh hinlassen.

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