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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 15
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meinschaftsarbeit zu drücken suchten, ist so alt wie die Sache selbst. Hier mußte
schon aus Gründen der Gerechtiakeit Ersatz geleistet werden, sei es durch Nach-
holen oder durch Geldbußen. 1839 legte der Gemeinderat fest, daß jeder Bürger zu
den Fronen bei Strafe von 24 Kreuzern zu erscheinen habe; Kinder unter 15
Jahren würden abgewiesen. Verspätungen beim Einsatz mit 3 Kreuzern geahndet.
Übrigens mußte auch Zugvieh gestellt werden. Von 1838 datiert eine Tabelle des
Frohndbaren Zugviehs, wobei man zwischen brauchbaren und unbrauchbaren
Pferden und Ochsen unterschied.

Die Gemeinde verschärfte 1878 die Bestimmungen: es seien nur arbeitsfähige
Personen anzunehmen, andere zurückzuweisen. Die Leute waren mit
dem nötigen Arbeitsgeschirr zu versehen. Während noch 1938 die Ortssatzung
vorschrieb, daß jeder "Nutzbürger" einen Tag jährlich unentgeltlich arbeitspflichtig
sei. setzte 1947 die neue Ortssatzung gemäß der Badischen
Gemeindeordnung fest, daß in dringenden Fällen gemeinschaftliche Arbeit,
allerdings nicht mehr als drei Tage jährlich, mit einer Bezahlung zu ortsüblichen
Sätzen verlangt werden konnte. Auch Pferde- oder Ochsengespanne und
Lkws zum Wegemachen und Schleppen waren zu stellen. Im Weigerungsfall
drohten Strafen bis zu 1000 Mark.

Die Teerung der Feldwege, die Rurbereinigung mit der Aufteilung der Allmenden
, das Auslaufen des Bürgernutzens und die drastische Verminderung der Zahl
bäuerlicher Betriebe haben inzwischen dem Frondienst die einstige Bedeutung
genommen.

Bergbau bei Utzenfeld vor 1809

Johann Baptist Kolb schöpfte aus mündlicher Überlieferung, als er im Historisch
-statistisch-topographischen Wörterbuch des Großherzogtums Baden 1816
schrieb, daß Utzenfeld seinen Ursprung dem Silberbergbau verdanke. Dies ist nur
die halbe Wahrheit. Tatsächlich verhalfen die Entdeckung und der Abbau silberhaltiger
Bleierze im 13. und 14.Jh. der jungen Talvogtei Schönau und verstärkt
ihrer Tochter, der Talvogtei Todtnau, zu einem ungeahnten Aufschwung. Die alte
Hauptgrube lag auf dem Schönenberg, wo von etwa 1270 bis gegen 1300 Konrad
von Bürgenden als Bergvogt (Bergrichter) des Grafen Egen II. von Freiburg amtierte
. Die Grafen übten durch königliches Privileg von 1234 bis 1399 die Berghoheit
auch im Wiesental aus. Damals stieg Schönau zur Bergwerksstadt (oppidum)
auf, bald danach auch Todtnau mit "Burgrecht" (Stadtrecht), Ratsverfassung und
eigenem Siegel.

Als Ableger des Schönenbergs wurden innerhalb der Vogtei kleinere Gruben
eröffnet wie "Aiterberg", die Gruben im Laitenbach und unterhalb von Graben bei
Wieden. Auch bei Utzenfeld sind geringe Reste dieses frühen Bergbaus zutage
getreten. Schlägel- und Eisenarbeit und enge Stollenführung verraten, wenn hier
vor der Verwendung des Schießpulvers, d.h. vor 1700. gearbeitet wurde.

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