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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 17
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0019
che Schönauer und Todtnauer. bei denen teilweise noch ihre Verbindung zu gewerblichen
Anlagen beim Dorf bzw. im Tal erkennbar ist. Konrad von Brandenberg
(1283-1309 bezeugt) ist der Namensgeber der Brandetsmatt alias Brandenbergs
Man. Ihm gehörte u.a. die Erzmühle auf dem Schönenberg, während sein
Name von seinen Bergbau-Untemehmungen im Brandenberger Tal herrührt. Auch
der Todtnauer Johann Walters (1289 bis um 1320) hatte Besitz in Utzenfeld,
während sein Bruder Heinrich Walters in den Bergwerksorten Schönenberg und
Wieden begütert war. Peter Smit von Schönau - Name und Beruf sind identisch -
faßte um 1300 in Utzenfeld Fuß. und ihm gehörte wohl die im 14. Jh. vorhandene
Schmiede im Dorf. Die reichen Hans von Kinnenberg und die Loubi aus Schönau
betrieben im 14.Jh. die Erzmühlen bzw. blüwel (Pochen) in Utzenfeld. Der heutige
Streiflisgraben am Südende des Utzenfelder Erzgangs - bereits 1390 als Stroeffnis
Graben erwähnt - weist auf einen um 1320 im Bergbauzentrum Schönenberg
seßhaften Stnfel hin. der vielleicht die Erzprospektion auf dem Quarzgang beim
"Strvfels Graben" unternahm, vielleicht auch beim Rollsbergle-Schurf und dem
geringen Bergbau in der Fortsetzung des Ganges beim Sohrloch beteiligt war.
Hinter dem Königshüttener Flurnamen im Kingen bzw. Küngen verbirgt sich der
große Unternehmer Voget Küneggin. Er besaß um 1330 Grubenanteile im Bereich
des späteren Hofsgrund, am Schauinsland, am Stohren und auf dem Todtnauer
Berg, wo die Küniggins Fron das Herzstück der führenden Silbergrube darstellte!
Küneggins Interesse in der Schönauer Vogtei galt wohl den Erzvorkommen bei
Wieden, wo sich auch seine Todtnauer Partner Johann Gotfried Herz und dessen
Sohn Konrad Vischelin. der Bergmeister von Küneggins Fron, massiv eingekauft
hatten (vgl. Abschnitt Königshütte). Die alten Bergbauspuren im Finstergrund
unweit des Kingen sprechen für sich. Das Waldstück im Kingen dürfte den Unternehmern
im Bereich Finstergrund / Knöpflesbrunnen zeitweise zur Abholzung für
den Grubenbau und zur Verhüttung überlassen worden sein.

Der Name Köpflesbrunnen, der im ältesten Beleg 1718 des Knöpfiisbrunn geschrieben
wurde, legt durch das Genetiv-s nahe, daß er ebenfalls einen alten, sonst
nicht nachweisbaren Eigennamen bewahrt. Wegen der nahen alten Gruben könnte
auch er einem ehemaligen Bergwerksverwandten zugehören. Knöpflin ist sicher
ein Spitzname, etwa: der mit den modischen Knöpfen oder der mit dem kleinen
Schwertknauf, falls er ihn, wie damals bei Reichen und Neureichen üblich, auch
zum Siegeln benutzte und durch den auffällig kleinen Abdruck die Spottlust herausforderte
.

Sehr verdächtig ist der Grundbesitz des Todtnauers Henni Tuomirnits in Utzenfeld
. Sein Vorfahr Bertold Tuomirnit war schon 1294 in Todtnau besütert. Er
selbst zog sich vor 1374 wieder dorthin zurück. Seine enge Beziehung zum
Bergbau zeigen die 2. Ehe seiner Witwe mit dem Unternehmer Hensli Niemands-
fründ. der 1397 Teile der Hauptgrube Zer Bach erwarb, und die Ansiedlung des
Nachfahren Jakob Tuomirnit im Bergwerksort Todtnauberg nach 1400.

Das knappe Jahrhundert von etwa 1270 bis 1360 hat als die Blütezeit des Silberbergbaus
um Schönau zu gelten, und das junge Utzenfeld hatte offensichtlich

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