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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 18
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seinen Anteil daran. Den Utzenfelder Beitrag bildete die Verhüttung, was sich in
größeren Dimensionen im 20. Jh. wiederholen sollte. Hier nur soviel: Der
Schmelzhof des Peter Klaus, der Hof in der See, stand östlich der Wiesenbrücke
(Flurnamen Hof und Saybächle). Den zweiten Betrieb führte 1352 Johann von
Kinnenberg, ein Sohn des Schönauer Vogts und Neffe von Ammann Bertold von
Kinnenberg. Aber schon um 1325 nannte sich der Utzenfelder Bertold am Sewe
nach dem zugehörigen Stauweiher, dem "See". Wahrscheinlich war zuvor Konrad
von Brandenberg hier tätig gewesen, was die Brandetsmatt alias Brandenbergs
Matt in dem genannten Bereich nahelegt.

Utzenfeld muß auch eine Anlaufstation am Schönauer Silbermarkt gewesen
sein. Der um 1325 erwähnte Johann der Wirt von Utzenfeld hatte wohl auch seine
Hand im Spiel. Zwar war der Verkauf der handgepochten, gewaschenen und sortierten
Erze bei den Gruben selbst nur an Samstagen und unter der Kontrolle der
Bergbeamten erlaubt; aber bei den Hütten selbst galt diese Einschränkung nicht.
Sie konnten ihre Produkte jederzeit an Kaufwillige abgeben: aber sämtliche Verkäufe
, auch diejenigen "auf der Leiti". d.h. bei der Grube selbst, wurden durch den
sogenannten "Weinkauf" besiegelt. Deshalb sind nicht nur bei den Wirten in
Schönau und Todtnau, sondern eben auch beim Wirt in Utzenfeld Händler und
Käufer, ab und zu wohl auch ein Münzmeister aus nah und fern vorgeritten, etwa
vom Hochrhein oder vom heutigen Schweizer Mittelland, von Basel oder dem
Breisgau. 1344 nennt eine Urkunde ausdrücklich den Schönauer neben dem Todtnauer
Silbermarkt. Die Geschäfte von Johann dem Wirt in Utzenfeld müssen in
jenen Tagen mitunter sehr gut gelaufen sein, denn er vermochte 1344 Gewinne
zinsbringend in einer Gülte (Rendite) in Rollsbach anzulegen.

Der Niedergang des Schönauer Silbermarktes um 1360 war auch die Folge einer
Grubenkatastrophe, die anscheinend durch das große Basler Erdbeben ausgelöst
wurde und besonders den Schönenberg getroffen haben muß. Abt Kaspar L von
St.Blasien weiß noch im 16.Jh., daß am Schönenberg 300 Bergleute weggezogen
seien samt denen, die im Berg zugrunde gegangen seien. Auch Utzenfeld wurde
hart getroffen. Vom Schmelzhof des Peter Klaus meldet das Zinsbuch 1374 lakonisch
: ist zergangen*. Gerade kleinere Gruben, die bis zum Erreichen der Rentabilität
am Tropf der größeren hingen, verloren ihre Geldgeber; auch wachsende
Kosten hatten bei zunehmender Teufe der Gruben die Nöte verschärft. In der
allgemeinen Krise zogen sich die verbliebenen "Froner" auf die wenigen wirklich
bauwürdigen Gruben zurück.

Abw anderung als eine Folge der Bergbaukrise

Als Rückhalt des angeschlagenen Silberbergbaus erwies sich die Hauptgrube
auf dem Todtnauer Berg, und gerade dahin zog es jetzt einige Utzenfelder. So
taucht dort zwischen 1360 und 1400 ein Kuonrat Utzenuelt auf. Später hören wir,
wie des Kuoni Utzenuelts Hus vff dem Berg nun nidergefallen sei. Um 1430 lebt

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