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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 51
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0053
Zum Jahresbeginn 1943 kündigte Wölfel an. in Utzenfeld eine neue Aufbereitungsanlage
zu errichten, nachdem die Vorgängerin in Wieden abgebrannt war.
Der neue Standort hatte natürlich mit seinem direkten Bahnanschluß entscheidende
Vorteile, und man spekulierte auf einen täglichen Anfall von 20 bis 30 Tonnen
.

Die Gewerkschaft kaufte Gelände im Steinäckerle an. mußte aber noch erhebliche
Korrekturen zugunsten einer dem Schwarzwald angepaßten äußeren Form des
Hauptgebäudes hinnehmen. Für den kriegswichtigen Betrieb wurde weder am
Material noch an der maschinellen Ausrüstung gespart. Schwierigkeiten brachten
die alten Wässerungsrechte für das Dorfwuhr und die benachbarten Wiesen. Deshalb
wurde auf Einspruch der Gemeinde die Wasserentnahme bei starker Trockenheit
auf maximal 20 Sekundenliter begrenzt. Das 1944 in Betrieb genommene
Aufbereitungsgebäude war mit Büros, einer Wohnung und Unterkunftsräumen für
eine Belegschaft von rund 60 Personen ausgestattet.

Finstergrund nach 1945

Nach der Besetzung des Wiesentals durch die Franzosen im April 1945 standen
über ein halbes Jahr alle Räder still. Die Militärregierung stellte den Rüstungsbetrieb
unter Sequesterverwaltung mit strenger Aufsicht des Staatskommissariats für
kontrollierte Vermögen. Vordringlich galt es, die Anlagen zu erhalten und zu
warten. Als im Oktober 1946 eine geringe Förderung anlief, zählte der Betrieb in
Wieden und Utzenfeld noch 89 Arbeiter und 7 Angestellte.

Auf der Utzenfelder Seite förderte man erst seit November 1950 wieder Flußspat
, und zum Jahresende liefen erstmals 86 DM Tonnengeld für knapp 250 t Spat
ein. Rasch stieg die Förderung im Jahr 1951 auf 9800 Tonnen und erbrachte
Utzenfeld 3500 DM Tonnengeld. 1952 öffnete die Gewerkschaft versuchsweise
den seit 1924 aufgelassenen unteren Utzenbachstollen. Auf dem dortigen Abschnitt
des Mineralganges erhoffte man ähnlich reiche Flußspatvorkommen wie
auf dem Teilstück Knöpflesbrunnen. 1952 wurden 11 000 t und 1953 8 800 t Spat
verbucht. 1954 gar 12 950 t.

Etwa zur selben Zeit legte man im Abschnitt Finstergrund den höher gelegenen
Stollen III still, gab die Einrichtungen aus der Kriegszeit auf und verlegte eine
neue Rollbahn mit Geleisen von der unteren Seilbahn-Hälfte zum tiefer ansetzenden
Stollen II, wo bis 1955 die Trafostation, das Maschinenhaus, eine Werkstatt
und eine neue Mannschaftsbaracke entstanden. Schon 1948 hatten wieder mindestens
7 Utzenfelder im Bergbau ihr Brot verdient. Bis 1950 sprang die Zahl der im
Dorf gemeldeten Beschäftigten auf 38: doch waren nur 12 wirklich einheimisch.
Die Fremden überwogen, und ihre Verweildauer war im Schnitt viel kürzer. Versuche
, dieser unwillkommenen Fluktuation durch den Bau einer schon im Krieg
geplanten Bergarbeitersiedlung entgegenzuwirken, scheiterten zwischen 1948 und
1954 an der Ablehnung der oberen Bergbehörde.

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