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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 60
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worden, daß sich an dieser Stelle etwa zwei Kubikkilometer Gletschereis aufgetürmt
hatten, und zwar bis auf eine Höhe von 520 Metern über der Talsohle! Daß
diese Eismassen dem Eulebächlegletscher wenig Raum ließen, ist einsichtig. Er
mußte sich ein separates Flankental ausschürfen, in dessen Bereich eben die „Präger
Seen" entstanden sind.

Der große Eisstau erklärt sich weitgehend aus der Tatsache, daß der Abfluß in
Richtung Wiesental durch die präglazial vorgegebene Talenge gehemmt wurde.
Außerdem mußten in dem sich verengenden Tal zwei weitere Gletscherströme
aufgenommen werden, die ziemlich rechtwinklig auf die talwärts fließenden Eis-
massen trafen: Von Südwesten her bohrte sich der Schwarzenbach-Gletscher in
die linke Seite der sechs vereinigten Gletscher, und von Norden her mußte der
Gisibodengletscher seine Eismassen loswerden. Besonders letzterem blieb wenig
Raum. Seine Eismassen konnten nur in die Höhe und in die Tiefe gehen. Tatsächlich
befand sich hinter der Kirche von Geschwend eine tiefe, langgezogene Auskolkung
, die aber durch Straßenbaumaßnahmen weitgehend eingeebnet wurde.
Auf Abb. 1 ist sie als Erosionsrinne eingezeichnet. Daß eine Ausweichung hauptsächlich
in die Höhe stattfand, hat August Göller überzeugend nachgewiesen. Er
fand auf den umliegenden Höhen Geschiebe, die ihrer Herkunft nach den einzelnen
Eisströmen zugeordnet werden können. Demnach muß auch in diesem Bereich
eine Eismächtigkeit von mindestens 420 Metern über Grund angenommen

Abb. 2: Die Präger Terrasse: Deutlich ist zu sehen, daß von den Gebäuden links von der Bildmitte

nur die Dächer über einen Wall herausragen.
Der Steilabfall der Terrasse markiert die Grenze zwischen Eiswand und Stauwasser.
Auf der tiefer liegenden Ebene sind Andeutungen von Rundhöckern sichtbar.

Foto: W. Zimpfer

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