Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
57.1995, Heft 1.1995
Seite: 87
(PDF, 34 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0089
Rudolf von Rheinfelden -
ein deutscher König

Willy Oser

Zweimal kam die Reichsgewalt im Mittelalter nach Rheinfelden oder in dessen
Umland, ohne daß dieses Ereignis in den Schul- oder Lokalgeschichtsbüchern seinen
besonderen Niederschlag gefunden hätte. Die gegenwärtigen Turbulenzen lassen der
Vergangenheit der Deutschen ohnehin wenig Raum, weshalb es dem Chronisten fast
zur Pflicht wird, die Geschichte in ihrer Retrospektive zu wiederholen.

Dabei fällt der meteorhafte Aufstieg des hochadligen Geschlechts der Grafen von
Rheinfelden um die Wende des 11. Jahrhunderts und sein ebenso jäher Niedergang
besonders ins Auge. Dieser Abschnitt der Reichsgeschichte schließt auch eine
menschliche Tragödie ein, die nach mehr als tausend Jahren das Interesse der
Menschen am Hochrhein weckt, denn namhafte Historiker befassen sich neben der
Geschichte der Salier mit Heinrich IV., als tragische Figur auch mit Rudolf von
Rheinfelden. der mit diesem zweimal verschwägert war und trotzdem zu dessen
Todfeind wurde.

Stammtafel der Rheinfelder

Im Museum von Rheinfelden (Schweiz) befindet sich eine lateinisch geschriebene
Biographie, die der überaus gelehrte Abt Martin Gerbert aus dem Kloster St. Blasien
schrieb. Als einer der wenigen Forscher hat er sich eingehend mit der Genealogie der
Grafen von Rheinfelden befaßt und darauf verwiesen, daß in der im Kloster Weingarten
geschriebenen Geschichte der Weifen ein ..Quidam de Rinveldin" - einer von
Rheinfelden - erscheint, der als Großvater des Grafen von Rheinfelden angesehen
werden kann und sich im 10. Jahrhundert mit einer Tochter des Grafen von Öhningen
am Bodensee verehelichte. Schon der St. Blasier Abt und Chronist Marquard Herrgott
hatte eine Stammtafel der Rheinfelder zusammengetragen, die Abt Gerbert aufgrund
seiner Forschungen aber richtigstellen konnte. Der Ehe Rheinfelden-Öhningen
entstammte der Vater Rudolfs. Kuno von Rheinfelden. der im Jahre 1027 bei der
Gründung des Klosters Muri im Aargau erwähnt ist und schon 1019 in einer Urkunde
König Rudolfs III. als Zeuge miterscheint. In diesem einst ungemein reichen Kloster
werden auch die Herzen des letzten Habsburger Kaisers Karl L und seiner jüngst
verstorbenen Frau Zita von Bourbon-Parma aufbewahrt.

Neuere genealogische Forschungen lassen auch vermuten, daß Ita. die Gemahlin
Ratpotos von Habsburg, die Schwester Kunos war. der auch das Land gab. das aus

87


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1995-01/0089